Biographie Alexander Holle
Abenteuerliche Flucht aus Island
(�vint�ralegur fl�tti fr� �slandi)
• Am 19.3.1941 startet in Stavanger (Norwegen) eine He 111 mit dem Auftrag, Luftbilder von
Reykjavik zu liefern. Mit Oberst Alexander Holle sind 4 Mann an Bord der He 111, die speziell f�r
Fernaufkl�rungsauftr�ge umger�stet wurde.
• Bruchlandung nach Flakbeschu� unterhalb L�nguhli� auf der Halbinsel Reykjanes; die
Maschine wird gesprengt.
• Zwei Mann der Besatzung machen sich auf den Weg nach Hafnarfj�r�ur.
• Holle macht sich mit dem 4. Mann auf den Weg nach Hella, um dort einen Kontaktmann aufzusuchen.
• Am 23.3.1941 wird die "Edda" nach Hafnarfj�r�ur geschickt, um die zwei Mann dort zu suchen.
• Am 30. M�rz wird Holle mit einem Ruderboot zu den Westm�nnerinseln �bergesetzt.
• Am 5. April werden sie von den Westm�nnerinseln mit dem norwegischen Schiff
"Spica" nach Reykjavik gebracht.
• In Reykjavik gehen alle zusammen an Bord der "Edda"
• Am 6. April 1941 legt die "Edda" mit den vier Deutschen in Reykjavik ab in Richtung Spanien.
• Am 11. April wird die Besatzung der He 111 im Atlantik vom deutschen U-Boot U-98 �bernommen
Quelle: Printausgabe Morgunbla�i� (Reykjavik) vom 28.03.2009
Eine abenteuerliche Flucht von Island
Artikel in Morgunbla�i� vom 28. M�rz 2009
Von Flugkapit�n Gudbrandur J�nsson
�bersetzung aus dem Isl�ndischen von Math�as Fr�mansson
Augenarzt Herr �rni Stef�nsson war eine zeitlang in einem Milit�rkrankenhaus in Freiburg t�tig. Dort kam er ins
Gespr�ch mit einem ehemaligen Flugkapit�n aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Augenarzt machte sich Notizen und
schrieb daraufhin einen Artikel in "Lesb�k", dem Sonntagsextrablatt von "Morgunbla�i�". Die Geschichte des
Flugkapit�ns wurde als Staatsgeheimnis gehandelt und die Ver�ffentlichung wurde in Deutschland als Bruch des
Eid des Hippokrates angesehen. Das konnte der Arzt aber nicht ahnen. Ich habe diesen Artikel ins Deutsche �bersetzen
lassen und habe ihn an alle geschickt, die auf irgendeine Weise etwas mit meinen Recherchen zu tun hatten.
Diese bezogen sich darauf, den Namen des Flugkapit�ns, den Flugzeugtyp und das Geschwader, in dem er diente,
herauszufinden. Das alles fehlte in dem Artikel von Herrn Stef�nsson. Hier in Island bekam ich eine Sondererlaubnis
vom Ausw�rtigen Amt und vom Justizministerium, um in alten Dokumenten zu recherchieren, aber eine Erlaubnis vom
Amt des Ministerpr�sidenten fehlte noch. Das wurde dadurch deutlich, dass ich aus dem Staatsarchiv verwiesen wurde,
und zwar auf Befehl des isl�ndischen Ministerpr�sidenten selbst und seinem Staatssekret�r. Das lie� mich vermuten,
dass etwas wahres an der Geschichte des deutschen Flugkapit�ns �ber sein Abenteuer in
Island sein k�nnte. Das war im Herbst 1994. Jetzt, am 19. M�rz&nbps;2009, sind es 68 Jahre her,
seit der deutsche Flugkapit�n mit seiner Maschine eine Notlandung machte und zwar bei Langahlid in Reykjanes,
dicht bei dem alten Fu�weg �ber den Bergpass Grindask�rd. Es war der Polizeichef in Reykjavik, der die Maschine
entfernen lie�; alles ist verschwunden.
Der Geheimtrip
Flugkapit�n Alexander Holle startet gegen Mittag am 19. M�rz 1941 mit der Maschine He 111.
Sie war f�r Langstreckenfl�ge extra ausger�stet und hatte eine Flugdauer von 12 Stunden.
Sie starten von dem Sola-Flugplatz bei Stavanger in Norwegen. Die Deutschen hatten viele Ausbesserungen nach
der Invasion durchgenommen. Die Rollbahnen waren verl�ngert und alle Bedingungen waren verbessert worden.
Mit vier Mann an Bord und voll mit Benzin ist die Maschine beim Abheben �berladen gewesen.
Es war kein kleines Tier, das Hitler auf eine Bitte hin von Admiral D�nitz und Befehlshaber der
Unterseeboote in diese Expedition geschickt oder getrieben hatte. Sein Vorgesetzter, Admiral Raeder, war an
diesem Unternehmen beteiligt und von dem Kriegsschiff Bismarck gewaschen. Adolf Hitlers Spezialist bei dieser
Expedition war nach den besten Quellen der Islandfreund Wilhelm Canaris, Admiral und Chef des deutschen
Abwehrdienstes. Er war der Einzige in der Expedition, der schon einmal in Island gewesen war. Sein Freund war B�rochef
bei der Co-op Thor in dem Dorf Hella in Su�urland. Andere an Bord waren ein Funker und ein Navigator.
Einer von beiden verletzte sich bei der Notlandung und konnte nicht mehr zu Fu� gehen. Sie notlandeten die
die Maschine kurz nach 4:15 Uhr bei einem gro�en Sturm, der gerade losbrach. Der Notruf, den sie am
Abend schicken, reicht nur gerade bis Hella in Rang�rvellir. Von dort geht er telefonisch weiter an den
schwedischen Konsul, der Sondervertreter der Deutschen in Island war. Von ihm wird er an den Polizeichef
in Reykjavik weitergeleitet. Am 23. M�rz bekommen die Besitzer der Reederei Isafold GmbH, die Besitzer
des Schiffes M/S Edda sind, den Befehl aus dem Hafen in Reykjavik nach Hafnarfj�rdur zu fahren, um dort
zwei Deutsche zu holen, zur�ck nach Reykjavi zu fahren und auf der Reede dort zu warten. Die anderen beiden
wurden mit einem Auto an der Threngsli-Abzweigung abgeholt und von dort zum B�rochef in Hella transportiert.
Sie waren seine G�ste bis zum 30. M�rz, als sie nach den Westm�nnerinseln transportiert wurden.
Einer von ihnen ist Wilhelm Canaris. Sie halten sich auf den Westm�nnerinseln bis zum 5. April auf.
Dann kommt die S/S Spica und transportiert sie nach Reykjavik. Dort kommt die Besatzung an Bord der
M/S Edda wieder zusammen. Die Edda verl�sst Reykjavik am 6. April Richtung Spanien und am
11. April kommt die deutsche Besatzung an Bord des U-Bootes U-98. Flugkapit�n Alexander Holle hat dieses
Abenteuer als Notlandung auf dem Meer vor Norwegen registrieren lassen und dass sie nach einem Bombenangriff der
Briten am 19. April aus einem Schlauchboot an Bord eines deutschen U-Boots gerettet wurden.
Einer wurde verletzt.
Die Flucht
"Wenn ein Einziger erz�hlt, ist es nur die halbe Geschichte" lautet ein altes isl�ndisches Sprichwort und das
trifft f�r die Fluchtgeschichte des Deutschen zu, die folgenderma�en lautet:
"Es sind knapp 40 Jahre vergangen und es ist kein Kriegsgeheimnis mehr. Keiner hat davon erfahren, ich
habe es keinem erz�hlt, aber weil Sie Isl�nder sind, muss ich es Ihnen erz�hlen - es ist ein Teil der
Kriegsgeschichte Islands. Ich kam nach Island, Kriegsgeheimnisse d�rfen allerdings erst nach 40 Jahren
ver�ffentlicht werden, aber ich denke es ist in Ordnung. Im Fr�hsommer 1941 war ich Kapit�n einer Flugmaschine,
die einen Aufkl�rungsflug �ber Reykjavik machte. Wir haben Luftaufnahmen von dem Flugplatz in Reykjavik gemacht.
Die Briten waren dort. Da war kaum was zu f�rchten, weil sie keine Flugmaschinen zur Verteidigung hatten und
uns nicht verfolgen konnten. So was w�re nicht in Frage gekommen, nachdem die Amerikaner �bernahmen.
Wir wurden von einem Schuss aus einem Flugabwehrgewehr, das in �skjuhlid stationiert war, getroffen.
Die Maschine konnte nicht mehr fliegen und wir machten eine Notlandung auf einer �den Fl�che in der Hochebene,
etwa 20 km �st- oder s�d�stlich von Reykjavik. Es war gegen Abend und im Westen ging die Sonne unter.
Wir kamen alle mit dem Leben davon und keiner wurde verletzt. Niemand schien uns bemerkt zu haben.
Wir bekamen Funkverbindung mit einem deutschen Aufkl�rungsschiff, das jedoch unter spanischer Flagge fuhr.
Es lag im Hafen der Westm�nnerinseln. Wir haben die Funkger�te und Proviant aus der Flugmaschine genommen
und haben sie dann gesprengt. Dann zogen wir los in �stliche Richtung. Wir waren in der Nacht unterwegs und
brauchten vier Tage und vier N�chte. Die Br�cke �ber den Fluss �lfus war ein Problem, weil dort britische
Wachposten waren. Wir sprachen leise miteinander und nickten den Briten nur zu als wir die Br�cke �berquerten
- und sie nickten zur�ck. Das klappte gut und es war eine gro�e Erleichterung f�r uns. Dann zogen wir weiter
in �stliche Richtung, bis wir den Westm�nnerinseln gegen�ber waren. Dort haben wir ein Ruderboot geklaut,
ruderten hin�ber, schafften es an Bord des Schiffes und fuhren von dort nach Deutschland. Dies musste ich
Ihnen erz�hlen, die knapp 40 Jahre habe ich es keinem erz�hlt, es ist ein Teil der Kriegsgeschichte Islands.
H�ren Sie mal, damit Sie die Rechtm��igkeit meiner Geschichte �berpr�fen k�nnen, schreibe ich Ihnen den
Namen des Schiffes auf: Juan Fernandez/Schiff 28". In dem Artikel von Herrn Stef�nsson wird erw�hnt,
dass der Flugkapit�n in dem Geschwader war, das das Kriegsschiff Tirpitz verteidigt hat.
Es wurde im November 1944 in Norwegen versenkt. Ich fand diese Fluchtgeschichte eher unglaublich, sie konnte
einfach nicht wahr sein. Es machte mir viel Spa� und es brachte mir viel Wissen alle Bauern in der Gegend
anzurufen, um nach Ruderbooten zu fragen, die in diesem Fr�hjahr 1941 m�glicherweise fahrbereit standen.
In dem Gebiet Bakkafjara (gegen�ber von den Westm�nnerinseln) waren F�hrboote, Boote um Seehunde zu fangen und
gro�e Ruderboote, um Fische zu fangen. Eines dieser Boote befindet sich jetzt bei Herrn Th�rdur T�masson in
dem Heimatmuseum in Sk�gar. Ich wohl der einzige Mensch in Island, dem es gelungen ist, diesen ruhigen Herrn
in Aufregung zu bringen. Er bekam genug von mir und verwies mich auf die Br�der auf dem Hof Bakki bei
Bakkafjara. Dort bekam ich eine abenteuerliche Geschichte �ber das Lotsenboot L�ttir von den Westm�nnerinseln
zu h�ren. Es kam mal dort in die N�he von Bakkafjara, hat ein kleines Ruderboot herausgelassen, das einige
Leute vom Land holte, brachte sie auf das F�hrboot und fuhr mit ihnen nach den Westm�nnerinseln. Es war egal,
wo ich mich erkundigte, keinem Bauern in der Gegend war es bekannt, dass ein Ruderboot w�hrend der Kriegsjahre
geklaut worden w�re. Die Br�der auf Bakki meinten, es w�re nicht ausgeschlossen, dass diese Leute mit dem
Lotsenboot L�ttir nach den Westm�nnerinseln gebracht worden w�ren. Der Polizeichef in dem Dorf Hvolsv�llur hat
genau in alten Dokumenten nachgeforscht und hat keine Klage �ber ein gestohlenes Buch w�hrend der ganzen
Kriegsjahre gefunden. Erst bei Untersuchungen auf dem Fluchtschiff kam es zum Vorschein, dass die vier
Deutschen sich aufgeteilt hatten, zwei waren bei Hafnarfj�rdur, einer war der Flugkapit�n, und zwei gingen in
�stliche Richtung nach Hella.
Die Fluchtschiffe
Das deutsche Fluchtschiff im Hafen der Westm�nnerinseln, das zwar in der Erz�hlung des deutschen Flugkapit�ns
unter spanischer Flagge fuhr, wurde jetzt zu einem R�tsel, wenn �berhaupt ein Wahrheitskern in der Erz�hlung
war. Der Sammelinstinkt des Isl�nders kam jetzt zu Gute. In dem Staatsarchiv habe ich die Tageb�cher des
Zolldienste auf den Westm�nnerinseln gefunden und sp�ter auch Dokumente �ber Verarbeitung und Produktion von
Fisch und an welche L�nder der Fisch verkauft wurde. In diesen Dokumenten war auch Auskunft �ber Schiffe, die
in den Hafen der Westm�nnerinseln kamen und ihn wieder verlie�en, woher sie kamen und wohin sie fuhren.
Alle Schiffe nach Europa fuhren nach England. Es fuhren auch Schiffe nach Amerika, aber nicht von den
Westm�nnerinseln sondern von Reykjavik. Was mich wunderte, so wie die Lage im M�rz und April war, war die
Fahrt der M/S Edda mit Klippfisch und Rogen im April 1941 nach Spanien. Kurz davor hatten deutsche
U-Boote drei isl�ndische Fischerboote versenkt und die Deutschen hatten eine Blockade gegen Island erkl�rt.
Das galt als eine Erkl�rung daf�r, dass alle isl�ndischen Schiffe angegriffen werden k�nnten. Ich hatte Gl�ck
und habe das Logbuch der M/S Edda gefunden und zwar unter dem Namen M/S Fjallfoss und dann das Musterungsbuch
�ber die Besatzung des Schiffes f�r das Jahr 1941. Mit dem Tagebuch der Lotsen im Hafen von Reyjavik f�r den
gleichen Zeitraum gelang es mir, das R�tsel zu l�sen. Es war schier unglaublich. Schiff 28 erwies sich
als die S/S Spica, ein norwegischer Transporter, dien Dreimastsegelschiff mit einem Hilfsmotor, ein
Schwesternschiff der S/S Arctic im Besitz der staatlichen Fischereibeh�rde. Die S/S Spica kommt nach den
Westm�nnerinseln und l�scht dort 55 Tonnen D�nger. Dort gehen die zwei Deutschen an Bord und fahren mit
zum Hafen in Reykjavik, wo das Schiff an der Seite von M/S Edda unter dem Kohlenkran anlegte. Dort sieht
mein Zeuge die zwei Deutschen aus der Spica in die Edda hin�ber gehen. Dort sind schon die anderen beiden
Deutschen, die zwei Wochen vorher in dem Hafen in Hafnarfj�rdur an Bord der Edda gingen. Die zwei Wochen an
Bord des Schiffes sind wiederum eine abenteuerliche Geschichte, die hier nicht erz�hlt wird. "Juan Fern�ndez"
wird das Rufzeichen f�r die M/S Edda auf der Strecke nach Spanien oder bis das U-Boot U 98 die Edda anh�lt
und die vier Deutschen an Bord nimmt und sie nach einer 23-t�gigen Flucht in isl�ndischen Gew�ssern nach
Frankreich bringt. Als die Edda von dieser Fahrt nach Island zur�ckkam wurde sie an die isl�ndische
Dampfschiffsrederei verkauft und bekam den Namen Fjallfoss.
Die Suche nach dem deutschen Flugkapit�n
Die ersten Hinweise �ber deutsche Flugkapit�ne und ihre Fl�ge nach Island habe ich bei dem Isl�ndischen
Vermessungsamt gefunden. Dort war Verschiedenes �ber diese Fl�ge zusammengekommen, besonders Bilder und
Beschreibung der Ausstattung, die die Deutschen bei den Luftaufnahmen verwendeten. Dort wurden aber auch
viele Namen von Besatzungsmitgliedern bei diesen Islandexpeditionen genannt. Zwei der Soldaten haben meine
Briefe im Winter 1994 - 1995 geantwortet. Damals gab es das World Wide Web noch nicht und alles
ging langsam vor sich. Diese zwei Verbindungen waren wertvoll, weil es sich hier um alte Herren handelte,
die in der Luftwaffe in Norwegen dienten und von dort aus Fl�ge machten. Sie waren Mitglieder im Verband
der Veteranen. Die Mitglieder trafen sich immer regelm��ig um Bier zu trinken und der gefallenen Kameraden
aus diesen Jahren zu gedenken. Diesen Herren habe ich den Artikel von Herrn Stef�nsson geschickt.
Auf meinen Wunsch hin erschien der Artikel in "Kameraden", der Zeitschrift der Veteranen. In dem Artikel von
Herrn Stef�nsson kommt zum Vorschein, dass der Flugkapit�n in dem Fluggeschader diente, das die "Tirpitz"
vor der K�ste Norwegens verteidigte. Sie wurde ja im November 1944 versenkt. War die Geschichte des Flugkapit�ns
in Island ein R�tsel, waren seine Abenteuer in Norwegen nicht weniger geheimnisvoll. Ich habe mich jahrelang
mit der Organisation der deutschen Luftwaffe abgegeben, um das Fluggeschwader herauszufinden, das
m�glicherweise im M�rz 1941 eine Flugmaschine f�r die Expedition nach Island h�tte schicken k�nnen.
Alle Verbindungen wurden genutzt, es wurde an allen F�den in Deutschland gezogen, aber alles ohne Erfolg.
Es machte das Recherchieren nicht leichter, dass das Wrack verschwunden war und der Flugmaschinentyp auch
nicht bekannt war. Ich bekam ein Dokument �ber alle Maschinen, die im Jahr 1941 vermisst waren, aber mit
dem Vorbehalt, dass die Datierung m�glicherweise nicht stimmt oder die Buchf�hrung falsch sein k�nnte,
dass Unterlagen von vielen Fluggeschwadern fehlten oder dass sie auf Befehl von oben vernichtet worden waren.
Die Islandfreunde, die ihre Abenteuer in Island erlebt hatten, waren im Alter nicht unt�tig gewese und sie
hatten nicht alle auf den Befehl des F�hrers geh�rt, dass s�mtliche Papiere �ber Aktionen gegen den Feind
in den Jahren 1938 bis 1945 vernichtet werden sollten. Einer dieser Herren war Flugkapit�n Roman Gastager.
Er erz�hlt auf seine Weise die Geschichte des Aufkl�rungsfluggeschwaders, das von Frankreich aus Fl�ge �ber
dem Atlantik machte. Es war das Fluggeschwader 1. (F) 123, wobei das F f�r Fernaufkl�rungsgruppe steht.
Nur eine Besatzung �berlebte bis nach 1945, also vier Mann. Flugkapit�n Werner Fehse erz�hlt die Geschichte
des Fluggeschwaders 1. (F) 124, das von 1940 bis 1945 in Norwegen stationiert war. Das ist eine aufschlussreiche
Beschreibung der Organisation und Aktionen des Fluggeschwaders, wie die Besatzungen eine nach der anderen ums
Leben kamen und erneuert werden mussten, bis es mit dem Fluggeschwader 1. (F) 120 vereint wurde.
Genau dieses Fluggeschwader ist regelm��ig nach Island geflogen, allerdings erst ab Juni 1940.
Der deutsche Wetterdienst machte ab Herbst 1940 Expeditionen mit Flugmaschinen nach Island. Sie kamen
sehr oft hierhin, haben aber wohl nie eine Maschine hier verloren. Flugkapit�n Rudi Schmidt gibt die
Geschichte des Fluggeschwaders KG 26 heraus. Es war in Norwegen stationiert. Das war kein
Aufkl�rungsfluggeschwader, sondern ein Angriffsfluggeschwader, das �ber Bomben und Torpedos verf�gte.
Der Befehlshaber dieses Fluggeschwaders hatte zur Verf�gung zwei He 111 Maschinen, die extra f�r
Langstreckefl�ge ausger�stet waren. Eine von diesen notlandet in Island bei der Geheimexpedition f�r
Adolf Hitler und Carl D�nitz, den Befehlshaber der Unterseeboote der deutschen Flotte. Zu der Zeit war
Alexander Holle Flugkapit�n, aber zugleich oberster Befehlshaber von KG 26, dessen Aufgabe es war,
Geleitz�ge, die unterwegs von Island nach Murmansk in Russland waren, ausfindig zu machen und zu vernichten.
Wenn Herr
Holle erz�hlt, dass er das Kriegsschiff Tirpitz verteidigt hat, ist er schon zum Oberst
bef�rdert worden und wurde damit einer der h�chsten Befehlshaber der Luftwaffe in Norwegen.
Er wurde am 27.2.1898 in Bielefeld in Deutschland geboren und starb 16.7.1978 in M�nchen, achtzig Jahre alt.
Nachwort
Beim Recherchieren dieser unglaublichen Geschichte kamen eigenartige Sachen zum Vorschein. Es k�nnte
interessant sein, sich weiter mit ihnen auseianderzusetzen. Ich bekam z. B. einen Hinweis, dass der B�rochef in
Hella im Jahr 1956 zusammen mit zwei anderen Isl�ndern, die bei Namen genannt wurden, ermordet worden w�ren.
Das war kurz nachdem einige hochrangige Offiziere Hitlers aus dem Gef�ngnis entlassen wurden. Diese Morde
waren eine Art Rache hochrangiger Nazis. Es sind dann Zollbeamte auf den Westm�nnerinseln, die die
Arctic-Sache enth�llen. Das Schiff der Fischereibeh�rde schleicht sich in der ersten Woche im Monat Dezember 1941
im Schutz der Dunkelheit aus dem Hafen der Westm�nnerinseln, ohne dass sich die Briten Fracht und
Frachtpapiere ansehen. Ich habe den Funker der S/S Arctic bei dieser Fahrt danach gefragt und er sagte
"sie w�ren mit Proviant nach Vigo, dem gr��ten U-Bootlager der Deutschen in Spanien, geschickt worden".
Nach meinen Quellen war es nicht nur die Besatzung der S/S Arctic, die im Februar 1942 bei der Ankunft in
Island festgenommen wurde, sondern auch die Chefs des Telefondienstes und der Polizei, der Vorstand und der
Direktor der Fischereibeh�rde und dass es Herr Kunigund, der Charg� d' affaires der Amerikaner, der alles im
Auftrag des OSS (Oversees Secret Service) des amerikanischen Pr�sidenten enth�llt hat. Dies war der erste und
einer der gr��ten Sie an den Nazis in Europa. Es sind dann die milit�rischen Schutztruppen der Amerikaner,
die im Fr�hjahr 1942 den damaligen Ministerpr�sidenten, Hermann J�nasson, aus dem Amt treiben, als die Sache
gekl�rt wurde. Den besten Code in einer Biografie findet man in der Antwort zu der Frage des Geschichtsschreibers
an Agnar K. Hansen, der damals der Chef der Luftfahrtbeh�rde war und davor Polizeichef in Reykjavik.
Der Geschichtsschreiber fragt Herrn Hansen, "ob er die Geschichte des Polizeichefs aus den Kriegsjahren
erz�hlen werde". Er hat geantwortet: "Wenn diese Geschichte erz�hlt wird, kann man sie mit den spannendsten
James Bond-Geschichten vergleichen". Wie bekannt ist, war James Bond ein Geheimagent. Ich warte jetzt darauf,
dass Unterlagen �ber OSS, dem Geheimdienst des amerikanischen Pr�sidenten, in amerikanischen Archiven
zug�nglich gemacht werden. Dann stellt sich heraus, ob Polizeichef Hansen, einfacher oder doppelter Agent
war, der den Racheaktionen der deutschen Nazis nach 1956 entkam.
|