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Alexander Holle (1898-1978)
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Ludwigshafen, 26.6.2009


Alexander Walter Holle, Generation 11, Ref.Nr. 11-054 (BK2522) Ast WA EL

Geboren: 27.2.1898 in Bielefeld
Gestorben: 16.7.1978 in M�nchen (Alter: 80 Jahre)

Beruf: Generalleutnant

Vater: Alexander Holle
Mutter: Elisabeth R�der

Gattin: Friedl Bekowies
Heirat: 13.5.1948 in Flensburg

Kinder:
I. H. (*?)




Biographie Alexander Holle

Abenteuerliche Flucht aus Island
(�vint�ralegur fl�tti fr� �slandi)

•  Am 19.3.1941 startet in Stavanger (Norwegen) eine He 111 mit dem Auftrag, Luftbilder von Reykjavik zu liefern. Mit Oberst Alexander Holle sind 4 Mann an Bord der He 111, die speziell f�r Fernaufkl�rungsauftr�ge umger�stet wurde.

•  Bruchlandung nach Flakbeschu� unterhalb L�nguhli� auf der Halbinsel Reykjanes; die Maschine wird gesprengt.

•  Zwei Mann der Besatzung machen sich auf den Weg nach Hafnarfj�r�ur.

•  Holle macht sich mit dem 4. Mann auf den Weg nach Hella, um dort einen Kontaktmann aufzusuchen.

•  Am 23.3.1941 wird die "Edda" nach Hafnarfj�r�ur geschickt, um die zwei Mann dort zu suchen.

•  Am 30. M�rz wird Holle mit einem Ruderboot zu den Westm�nnerinseln �bergesetzt.

•  Am 5. April werden sie von den Westm�nnerinseln mit dem norwegischen Schiff "Spica" nach Reykjavik gebracht.

•  In Reykjavik gehen alle zusammen an Bord der "Edda"

•  Am 6. April 1941 legt die "Edda" mit den vier Deutschen in Reykjavik ab in Richtung Spanien.

•  Am 11. April wird die Besatzung der He 111 im Atlantik vom deutschen U-Boot U-98 �bernommen

Quelle: Printausgabe Morgunbla�i� (Reykjavik) vom 28.03.2009




Eine abenteuerliche Flucht von Island

Artikel in Morgunbla�i� vom 28. M�rz 2009
Von Flugkapit�n Gudbrandur J�nsson
�bersetzung aus dem Isl�ndischen von Math�as Fr�mansson

Augenarzt Herr �rni Stef�nsson war eine zeitlang in einem Milit�rkrankenhaus in Freiburg t�tig. Dort kam er ins Gespr�ch mit einem ehemaligen Flugkapit�n aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Augenarzt machte sich Notizen und schrieb daraufhin einen Artikel in "Lesb�k", dem Sonntagsextrablatt von "Morgunbla�i�". Die Geschichte des Flugkapit�ns wurde als Staatsgeheimnis gehandelt und die Ver�ffentlichung wurde in Deutschland als Bruch des Eid des Hippokrates angesehen. Das konnte der Arzt aber nicht ahnen. Ich habe diesen Artikel ins Deutsche �bersetzen lassen und habe ihn an alle geschickt, die auf irgendeine Weise etwas mit meinen Recherchen zu tun hatten. Diese bezogen sich darauf, den Namen des Flugkapit�ns, den Flugzeugtyp und das Geschwader, in dem er diente, herauszufinden. Das alles fehlte in dem Artikel von Herrn Stef�nsson. Hier in Island bekam ich eine Sondererlaubnis vom Ausw�rtigen Amt und vom Justizministerium, um in alten Dokumenten zu recherchieren, aber eine Erlaubnis vom Amt des Ministerpr�sidenten fehlte noch. Das wurde dadurch deutlich, dass ich aus dem Staatsarchiv verwiesen wurde, und zwar auf Befehl des isl�ndischen Ministerpr�sidenten selbst und seinem Staatssekret�r. Das lie� mich vermuten, dass etwas wahres an der Geschichte des deutschen Flugkapit�ns �ber sein Abenteuer in Island sein k�nnte. Das war im Herbst 1994. Jetzt, am 19. M�rz&nbps;2009, sind es 68 Jahre her, seit der deutsche Flugkapit�n mit seiner Maschine eine Notlandung machte und zwar bei Langahlid in Reykjanes, dicht bei dem alten Fu�weg �ber den Bergpass Grindask�rd. Es war der Polizeichef in Reykjavik, der die Maschine entfernen lie�; alles ist verschwunden.

Der Geheimtrip
Flugkapit�n Alexander Holle startet gegen Mittag am 19. M�rz 1941 mit der Maschine He 111. Sie war f�r Langstreckenfl�ge extra ausger�stet und hatte eine Flugdauer von 12 Stunden. Sie starten von dem Sola-Flugplatz bei Stavanger in Norwegen. Die Deutschen hatten viele Ausbesserungen nach der Invasion durchgenommen. Die Rollbahnen waren verl�ngert und alle Bedingungen waren verbessert worden. Mit vier Mann an Bord und voll mit Benzin ist die Maschine beim Abheben �berladen gewesen. Es war kein kleines Tier, das Hitler auf eine Bitte hin von Admiral D�nitz und Befehlshaber der Unterseeboote in diese Expedition geschickt oder getrieben hatte. Sein Vorgesetzter, Admiral Raeder, war an diesem Unternehmen beteiligt und von dem Kriegsschiff Bismarck gewaschen. Adolf Hitlers Spezialist bei dieser Expedition war nach den besten Quellen der Islandfreund Wilhelm Canaris, Admiral und Chef des deutschen Abwehrdienstes. Er war der Einzige in der Expedition, der schon einmal in Island gewesen war. Sein Freund war B�rochef bei der Co-op Thor in dem Dorf Hella in Su�urland. Andere an Bord waren ein Funker und ein Navigator. Einer von beiden verletzte sich bei der Notlandung und konnte nicht mehr zu Fu� gehen. Sie notlandeten die die Maschine kurz nach 4:15 Uhr bei einem gro�en Sturm, der gerade losbrach. Der Notruf, den sie am Abend schicken, reicht nur gerade bis Hella in Rang�rvellir. Von dort geht er telefonisch weiter an den schwedischen Konsul, der Sondervertreter der Deutschen in Island war. Von ihm wird er an den Polizeichef in Reykjavik weitergeleitet. Am 23. M�rz bekommen die Besitzer der Reederei Isafold GmbH, die Besitzer des Schiffes M/S Edda sind, den Befehl aus dem Hafen in Reykjavik nach Hafnarfj�rdur zu fahren, um dort zwei Deutsche zu holen, zur�ck nach Reykjavi zu fahren und auf der Reede dort zu warten. Die anderen beiden wurden mit einem Auto an der Threngsli-Abzweigung abgeholt und von dort zum B�rochef in Hella transportiert. Sie waren seine G�ste bis zum 30. M�rz, als sie nach den Westm�nnerinseln transportiert wurden. Einer von ihnen ist Wilhelm Canaris. Sie halten sich auf den Westm�nnerinseln bis zum 5. April auf. Dann kommt die S/S Spica und transportiert sie nach Reykjavik. Dort kommt die Besatzung an Bord der M/S Edda wieder zusammen. Die Edda verl�sst Reykjavik am 6. April Richtung Spanien und am 11. April kommt die deutsche Besatzung an Bord des U-Bootes U-98. Flugkapit�n Alexander Holle hat dieses Abenteuer als Notlandung auf dem Meer vor Norwegen registrieren lassen und dass sie nach einem Bombenangriff der Briten am 19. April aus einem Schlauchboot an Bord eines deutschen U-Boots gerettet wurden. Einer wurde verletzt.

Die Flucht
"Wenn ein Einziger erz�hlt, ist es nur die halbe Geschichte" lautet ein altes isl�ndisches Sprichwort und das trifft f�r die Fluchtgeschichte des Deutschen zu, die folgenderma�en lautet:

"Es sind knapp 40 Jahre vergangen und es ist kein Kriegsgeheimnis mehr. Keiner hat davon erfahren, ich habe es keinem erz�hlt, aber weil Sie Isl�nder sind, muss ich es Ihnen erz�hlen - es ist ein Teil der Kriegsgeschichte Islands. Ich kam nach Island, Kriegsgeheimnisse d�rfen allerdings erst nach 40 Jahren ver�ffentlicht werden, aber ich denke es ist in Ordnung. Im Fr�hsommer 1941 war ich Kapit�n einer Flugmaschine, die einen Aufkl�rungsflug �ber Reykjavik machte. Wir haben Luftaufnahmen von dem Flugplatz in Reykjavik gemacht. Die Briten waren dort. Da war kaum was zu f�rchten, weil sie keine Flugmaschinen zur Verteidigung hatten und uns nicht verfolgen konnten. So was w�re nicht in Frage gekommen, nachdem die Amerikaner �bernahmen. Wir wurden von einem Schuss aus einem Flugabwehrgewehr, das in �skjuhlid stationiert war, getroffen. Die Maschine konnte nicht mehr fliegen und wir machten eine Notlandung auf einer �den Fl�che in der Hochebene, etwa 20 km �st- oder s�d�stlich von Reykjavik. Es war gegen Abend und im Westen ging die Sonne unter. Wir kamen alle mit dem Leben davon und keiner wurde verletzt. Niemand schien uns bemerkt zu haben. Wir bekamen Funkverbindung mit einem deutschen Aufkl�rungsschiff, das jedoch unter spanischer Flagge fuhr. Es lag im Hafen der Westm�nnerinseln. Wir haben die Funkger�te und Proviant aus der Flugmaschine genommen und haben sie dann gesprengt. Dann zogen wir los in �stliche Richtung. Wir waren in der Nacht unterwegs und brauchten vier Tage und vier N�chte. Die Br�cke �ber den Fluss �lfus war ein Problem, weil dort britische Wachposten waren. Wir sprachen leise miteinander und nickten den Briten nur zu als wir die Br�cke �berquerten - und sie nickten zur�ck. Das klappte gut und es war eine gro�e Erleichterung f�r uns. Dann zogen wir weiter in �stliche Richtung, bis wir den Westm�nnerinseln gegen�ber waren. Dort haben wir ein Ruderboot geklaut, ruderten hin�ber, schafften es an Bord des Schiffes und fuhren von dort nach Deutschland. Dies musste ich Ihnen erz�hlen, die knapp 40 Jahre habe ich es keinem erz�hlt, es ist ein Teil der Kriegsgeschichte Islands. H�ren Sie mal, damit Sie die Rechtm��igkeit meiner Geschichte �berpr�fen k�nnen, schreibe ich Ihnen den Namen des Schiffes auf: Juan Fernandez/Schiff 28". In dem Artikel von Herrn Stef�nsson wird erw�hnt, dass der Flugkapit�n in dem Geschwader war, das das Kriegsschiff Tirpitz verteidigt hat. Es wurde im November 1944 in Norwegen versenkt. Ich fand diese Fluchtgeschichte eher unglaublich, sie konnte einfach nicht wahr sein. Es machte mir viel Spa� und es brachte mir viel Wissen alle Bauern in der Gegend anzurufen, um nach Ruderbooten zu fragen, die in diesem Fr�hjahr 1941 m�glicherweise fahrbereit standen. In dem Gebiet Bakkafjara (gegen�ber von den Westm�nnerinseln) waren F�hrboote, Boote um Seehunde zu fangen und gro�e Ruderboote, um Fische zu fangen. Eines dieser Boote befindet sich jetzt bei Herrn Th�rdur T�masson in dem Heimatmuseum in Sk�gar. Ich wohl der einzige Mensch in Island, dem es gelungen ist, diesen ruhigen Herrn in Aufregung zu bringen. Er bekam genug von mir und verwies mich auf die Br�der auf dem Hof Bakki bei Bakkafjara. Dort bekam ich eine abenteuerliche Geschichte �ber das Lotsenboot L�ttir von den Westm�nnerinseln zu h�ren. Es kam mal dort in die N�he von Bakkafjara, hat ein kleines Ruderboot herausgelassen, das einige Leute vom Land holte, brachte sie auf das F�hrboot und fuhr mit ihnen nach den Westm�nnerinseln. Es war egal, wo ich mich erkundigte, keinem Bauern in der Gegend war es bekannt, dass ein Ruderboot w�hrend der Kriegsjahre geklaut worden w�re. Die Br�der auf Bakki meinten, es w�re nicht ausgeschlossen, dass diese Leute mit dem Lotsenboot L�ttir nach den Westm�nnerinseln gebracht worden w�ren. Der Polizeichef in dem Dorf Hvolsv�llur hat genau in alten Dokumenten nachgeforscht und hat keine Klage �ber ein gestohlenes Buch w�hrend der ganzen Kriegsjahre gefunden. Erst bei Untersuchungen auf dem Fluchtschiff kam es zum Vorschein, dass die vier Deutschen sich aufgeteilt hatten, zwei waren bei Hafnarfj�rdur, einer war der Flugkapit�n, und zwei gingen in �stliche Richtung nach Hella.

Die Fluchtschiffe
Das deutsche Fluchtschiff im Hafen der Westm�nnerinseln, das zwar in der Erz�hlung des deutschen Flugkapit�ns unter spanischer Flagge fuhr, wurde jetzt zu einem R�tsel, wenn �berhaupt ein Wahrheitskern in der Erz�hlung war. Der Sammelinstinkt des Isl�nders kam jetzt zu Gute. In dem Staatsarchiv habe ich die Tageb�cher des Zolldienste auf den Westm�nnerinseln gefunden und sp�ter auch Dokumente �ber Verarbeitung und Produktion von Fisch und an welche L�nder der Fisch verkauft wurde. In diesen Dokumenten war auch Auskunft �ber Schiffe, die in den Hafen der Westm�nnerinseln kamen und ihn wieder verlie�en, woher sie kamen und wohin sie fuhren. Alle Schiffe nach Europa fuhren nach England. Es fuhren auch Schiffe nach Amerika, aber nicht von den Westm�nnerinseln sondern von Reykjavik. Was mich wunderte, so wie die Lage im M�rz und April war, war die Fahrt der M/S Edda mit Klippfisch und Rogen im April 1941 nach Spanien. Kurz davor hatten deutsche U-Boote drei isl�ndische Fischerboote versenkt und die Deutschen hatten eine Blockade gegen Island erkl�rt. Das galt als eine Erkl�rung daf�r, dass alle isl�ndischen Schiffe angegriffen werden k�nnten. Ich hatte Gl�ck und habe das Logbuch der M/S Edda gefunden und zwar unter dem Namen M/S Fjallfoss und dann das Musterungsbuch �ber die Besatzung des Schiffes f�r das Jahr 1941. Mit dem Tagebuch der Lotsen im Hafen von Reyjavik f�r den gleichen Zeitraum gelang es mir, das R�tsel zu l�sen. Es war schier unglaublich. Schiff 28 erwies sich als die S/S Spica, ein norwegischer Transporter, dien Dreimastsegelschiff mit einem Hilfsmotor, ein Schwesternschiff der S/S Arctic im Besitz der staatlichen Fischereibeh�rde. Die S/S Spica kommt nach den Westm�nnerinseln und l�scht dort 55 Tonnen D�nger. Dort gehen die zwei Deutschen an Bord und fahren mit zum Hafen in Reykjavik, wo das Schiff an der Seite von M/S Edda unter dem Kohlenkran anlegte. Dort sieht mein Zeuge die zwei Deutschen aus der Spica in die Edda hin�ber gehen. Dort sind schon die anderen beiden Deutschen, die zwei Wochen vorher in dem Hafen in Hafnarfj�rdur an Bord der Edda gingen. Die zwei Wochen an Bord des Schiffes sind wiederum eine abenteuerliche Geschichte, die hier nicht erz�hlt wird. "Juan Fern�ndez" wird das Rufzeichen f�r die M/S Edda auf der Strecke nach Spanien oder bis das U-Boot U 98 die Edda anh�lt und die vier Deutschen an Bord nimmt und sie nach einer 23-t�gigen Flucht in isl�ndischen Gew�ssern nach Frankreich bringt. Als die Edda von dieser Fahrt nach Island zur�ckkam wurde sie an die isl�ndische Dampfschiffsrederei verkauft und bekam den Namen Fjallfoss.

Die Suche nach dem deutschen Flugkapit�n
Die ersten Hinweise �ber deutsche Flugkapit�ne und ihre Fl�ge nach Island habe ich bei dem Isl�ndischen Vermessungsamt gefunden. Dort war Verschiedenes �ber diese Fl�ge zusammengekommen, besonders Bilder und Beschreibung der Ausstattung, die die Deutschen bei den Luftaufnahmen verwendeten. Dort wurden aber auch viele Namen von Besatzungsmitgliedern bei diesen Islandexpeditionen genannt. Zwei der Soldaten haben meine Briefe im Winter 1994 - 1995 geantwortet. Damals gab es das World Wide Web noch nicht und alles ging langsam vor sich. Diese zwei Verbindungen waren wertvoll, weil es sich hier um alte Herren handelte, die in der Luftwaffe in Norwegen dienten und von dort aus Fl�ge machten. Sie waren Mitglieder im Verband der Veteranen. Die Mitglieder trafen sich immer regelm��ig um Bier zu trinken und der gefallenen Kameraden aus diesen Jahren zu gedenken. Diesen Herren habe ich den Artikel von Herrn Stef�nsson geschickt. Auf meinen Wunsch hin erschien der Artikel in "Kameraden", der Zeitschrift der Veteranen. In dem Artikel von Herrn Stef�nsson kommt zum Vorschein, dass der Flugkapit�n in dem Fluggeschader diente, das die "Tirpitz" vor der K�ste Norwegens verteidigte. Sie wurde ja im November 1944 versenkt. War die Geschichte des Flugkapit�ns in Island ein R�tsel, waren seine Abenteuer in Norwegen nicht weniger geheimnisvoll. Ich habe mich jahrelang mit der Organisation der deutschen Luftwaffe abgegeben, um das Fluggeschwader herauszufinden, das m�glicherweise im M�rz 1941 eine Flugmaschine f�r die Expedition nach Island h�tte schicken k�nnen. Alle Verbindungen wurden genutzt, es wurde an allen F�den in Deutschland gezogen, aber alles ohne Erfolg. Es machte das Recherchieren nicht leichter, dass das Wrack verschwunden war und der Flugmaschinentyp auch nicht bekannt war. Ich bekam ein Dokument �ber alle Maschinen, die im Jahr 1941 vermisst waren, aber mit dem Vorbehalt, dass die Datierung m�glicherweise nicht stimmt oder die Buchf�hrung falsch sein k�nnte, dass Unterlagen von vielen Fluggeschwadern fehlten oder dass sie auf Befehl von oben vernichtet worden waren. Die Islandfreunde, die ihre Abenteuer in Island erlebt hatten, waren im Alter nicht unt�tig gewese und sie hatten nicht alle auf den Befehl des F�hrers geh�rt, dass s�mtliche Papiere �ber Aktionen gegen den Feind in den Jahren 1938 bis 1945 vernichtet werden sollten. Einer dieser Herren war Flugkapit�n Roman Gastager. Er erz�hlt auf seine Weise die Geschichte des Aufkl�rungsfluggeschwaders, das von Frankreich aus Fl�ge �ber dem Atlantik machte. Es war das Fluggeschwader 1. (F) 123, wobei das F f�r Fernaufkl�rungsgruppe steht. Nur eine Besatzung �berlebte bis nach 1945, also vier Mann. Flugkapit�n Werner Fehse erz�hlt die Geschichte des Fluggeschwaders 1. (F) 124, das von 1940 bis 1945 in Norwegen stationiert war. Das ist eine aufschlussreiche Beschreibung der Organisation und Aktionen des Fluggeschwaders, wie die Besatzungen eine nach der anderen ums Leben kamen und erneuert werden mussten, bis es mit dem Fluggeschwader 1. (F) 120 vereint wurde. Genau dieses Fluggeschwader ist regelm��ig nach Island geflogen, allerdings erst ab Juni 1940. Der deutsche Wetterdienst machte ab Herbst 1940 Expeditionen mit Flugmaschinen nach Island. Sie kamen sehr oft hierhin, haben aber wohl nie eine Maschine hier verloren. Flugkapit�n Rudi Schmidt gibt die Geschichte des Fluggeschwaders KG 26 heraus. Es war in Norwegen stationiert. Das war kein Aufkl�rungsfluggeschwader, sondern ein Angriffsfluggeschwader, das �ber Bomben und Torpedos verf�gte. Der Befehlshaber dieses Fluggeschwaders hatte zur Verf�gung zwei He 111 Maschinen, die extra f�r Langstreckefl�ge ausger�stet waren. Eine von diesen notlandet in Island bei der Geheimexpedition f�r Adolf Hitler und Carl D�nitz, den Befehlshaber der Unterseeboote der deutschen Flotte. Zu der Zeit war Alexander Holle Flugkapit�n, aber zugleich oberster Befehlshaber von KG 26, dessen Aufgabe es war, Geleitz�ge, die unterwegs von Island nach Murmansk in Russland waren, ausfindig zu machen und zu vernichten. Wenn Herr Holle erz�hlt, dass er das Kriegsschiff Tirpitz verteidigt hat, ist er schon zum Oberst bef�rdert worden und wurde damit einer der h�chsten Befehlshaber der Luftwaffe in Norwegen. Er wurde am 27.2.1898 in Bielefeld in Deutschland geboren und starb 16.7.1978 in M�nchen, achtzig Jahre alt.

Nachwort
Beim Recherchieren dieser unglaublichen Geschichte kamen eigenartige Sachen zum Vorschein. Es k�nnte interessant sein, sich weiter mit ihnen auseianderzusetzen. Ich bekam z. B. einen Hinweis, dass der B�rochef in Hella im Jahr 1956 zusammen mit zwei anderen Isl�ndern, die bei Namen genannt wurden, ermordet worden w�ren. Das war kurz nachdem einige hochrangige Offiziere Hitlers aus dem Gef�ngnis entlassen wurden. Diese Morde waren eine Art Rache hochrangiger Nazis. Es sind dann Zollbeamte auf den Westm�nnerinseln, die die Arctic-Sache enth�llen. Das Schiff der Fischereibeh�rde schleicht sich in der ersten Woche im Monat Dezember 1941 im Schutz der Dunkelheit aus dem Hafen der Westm�nnerinseln, ohne dass sich die Briten Fracht und Frachtpapiere ansehen. Ich habe den Funker der S/S Arctic bei dieser Fahrt danach gefragt und er sagte "sie w�ren mit Proviant nach Vigo, dem gr��ten U-Bootlager der Deutschen in Spanien, geschickt worden". Nach meinen Quellen war es nicht nur die Besatzung der S/S Arctic, die im Februar 1942 bei der Ankunft in Island festgenommen wurde, sondern auch die Chefs des Telefondienstes und der Polizei, der Vorstand und der Direktor der Fischereibeh�rde und dass es Herr Kunigund, der Charg� d' affaires der Amerikaner, der alles im Auftrag des OSS (Oversees Secret Service) des amerikanischen Pr�sidenten enth�llt hat. Dies war der erste und einer der gr��ten Sie an den Nazis in Europa. Es sind dann die milit�rischen Schutztruppen der Amerikaner, die im Fr�hjahr 1942 den damaligen Ministerpr�sidenten, Hermann J�nasson, aus dem Amt treiben, als die Sache gekl�rt wurde. Den besten Code in einer Biografie findet man in der Antwort zu der Frage des Geschichtsschreibers an Agnar K. Hansen, der damals der Chef der Luftfahrtbeh�rde war und davor Polizeichef in Reykjavik. Der Geschichtsschreiber fragt Herrn Hansen, "ob er die Geschichte des Polizeichefs aus den Kriegsjahren erz�hlen werde". Er hat geantwortet: "Wenn diese Geschichte erz�hlt wird, kann man sie mit den spannendsten James Bond-Geschichten vergleichen". Wie bekannt ist, war James Bond ein Geheimagent. Ich warte jetzt darauf, dass Unterlagen �ber OSS, dem Geheimdienst des amerikanischen Pr�sidenten, in amerikanischen Archiven zug�nglich gemacht werden. Dann stellt sich heraus, ob Polizeichef Hansen, einfacher oder doppelter Agent war, der den Racheaktionen der deutschen Nazis nach 1956 entkam.



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Bildergalerie Alexander Holle


1942

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Verweise Alexander Holle

Interne Verweise
• Bestandsaufnahme, Chronikblatt 1923, Seite 103
• Bestandsaufnahme, Chronikblatt 1926, Seite 268
• Nachruf Alexander Holle, Chronikblatt 1932, Seite 92
• Nachruf, Chronikblatt 1978, Seite 213


Externe Verweise
Eintrag in Wikipedia
Film vom 27.3.2009 bei mbl.is (Isl�ndisch)
IV. Fliegrkorps
Seefliegerverb�nde (Norwegen 1941-1945)
Luftwaffe
Ritterkreuztr�ger der Luftwaffe
Luftflotte 4
Luftwaffe 39
Die Verb�nde der Wehrmacht



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