Luyken Family Association



Family Bulletin 1929 (Volume I)
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Ludwigshafen, 19.9.2017



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Page 414 siehe Chronikblatt 1928


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Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten.


9. Jahrgang.     Berlin, W, März 1929.      Heft 1.


Einladung

zum

Dritten Familientag Luyken

am 27.-29. Juli 1929 in Düsseldorf.


Festfolge:

Sonnabend, den 27. Juli: 19.30 Uhr Begrüßungsabend in den Räumen der Gesellschaft "Verein", Steinstr. 10;


Sonntag, den 28. Juli: 10 Uhr: Familienrat im "Verein";


13 Uhr: Gemeinsames Frühstück auf der Rheinterasse;


18 Uhr: Festessen in den Räumen der Gesellschaft "Verein";


Montag, den 29. Juli: 10.15 Uhr: Rheinfahrt nach Kaiserwerth-Ürdingen mit gemeinsamem Mittagessen in Ürdingen; Rückkehr nach Düsseldorf gegen 18 Uhr;


20 Uhr: Zwangloses Beisammensein im Hause Heinrich Schmidt, Haroldstr. 29, [X 42, S: 94].


Anfragen sind an Dr. Ing. Walter Luyken [X 25, S: 83], Düsseldorf, Kaiserwerthstr. 164, zu richten.


Anzug für das Festessen: Frack oder Smoking.

Um zahlreiche Beteiligung von Verwandten und Anverwandten bittet

der leitende Ausschuß:

Dr. Albert Luyken
Geh. Reg.-Rat
(VIII 35, S: 22)
Meta Schmidt
geb. Luyken
(X 42, S: 94)
Walter Luyken
Ober-Reg.-Rat
(X 67, S: 117)
Dr. Walter Luyken

(X 25, S: 83)




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A. Ereignisse des Jahres 1928.
(Nachtrag zu Heft 8, 4) 28. Dez.

Als Privatdozent an der Technischen Hochschule zu Aachen habilitierte sich: Dr. Ing. Walter Luyken [X 25, S: 83], Abt.-Vorstand am Kaiser-Wilhelm-Institut für Eisenforschung zu Düsseldorf, ebda., Kaiserwertherstraße 164.


Eingesegnet:

30. Dez.  Irmgard Becker in Menden i. W., T. von Paul Becker [XI 2, S: 206], Fabrikbesitzer ebda. und Dolfa geb. Schroer.


B. Ereignisse des Jahres 1929.

Geboren:

22. März. Irmgard Spieler zu Naumburg a. S., T. von Dr. jur. Hermann Spieler, Landgerichtsrat ebda., Parkstr. 17, und Dr. oec. publ. Ilse Spieler geb. Machatius, [XI 148, S: 349].


Getauft:

26. Jan. Lore Lehwald zu Kiel, vierte T. von Kurt Lehwald, Polizeihauptmann, ebda., Kiel, Feldstr. 139, [XI 87, S: 325] und Martha geb. Oechelhäuser.


16. März H.-G. E. geb. zu Quellental in Holstein, zweiter Sohn von Dr. jur. Wilhelm Eggert, Rechtsanwalt in Hamburg, und Elsa geb. Hühn, Quellental, Oeltingsallee, [XI 69, S: 323].


Eingesegnet:

18. März Lore Neuhaus zu Hannover [XI 27, S: 218], T. von Karl Neuhaus, Oberregierungs- und Baurat ebda., Boedikerstraße 74, und Marguerite geb. Luyken [X 16, S: 71].


24. März Dorothee Luyken zu Saarbrücken [XI 99, S: 343], T. von Ernst Luyken, Landgerichtsdirektor ebda., Bismarckstraße 60, [X 64, S: 114] und Emmy geb. Müller.


24. März Ursula Leuken zu Osnabrück, [XI 258, S: 384], T. von Hans Leuken, Ingenieur, [X 203, S: 251] ebda., Ziegelstraße 9, und Betty geb. Hoppe.


24. März Inge Becker zu Lendringsen, Kr. Iserlohn, T. von Max Becker, [XI 1, S: 205], Fabrikbesitzer ebda., und Dorothea geb. Schmöle.



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17. März Helmut Hilger zu Düsseldorf-Oberkassel, [X 163; 180]; S. v. Dipl.-Ing. Arnold Hilger, Oberingenieur ebda., Cheruskerstr. 9, u. Emma geb. Luyken, [IX 89, 59].


24. März Lore Werner zu Neheim i. W., T. von † Walter Werner, wld. Hauptmann (vgl. Ehrentafel, S: 1 u. 26), und Martha geb. Braun ebda. [XI 5, S: 207].


24. März. A. und Ulrich Natorp zu Neheim i. W., Söhne von †  Rudolf Natorp, wld. Dipl.-Ingenieur (vgl. Ehrentafel, S:1 u. 25), und Elsbeth geb. Braun [XI 4, S: 207], ebda.


Verlobt:

Febr.       Ida Hammacher [XI 124; S: 347, T. von Walter Hammacher (X 76, S: 128) u. Ida geb. Ellenberger] mit Wilhelm von Nathusius, Regierungsrat an der Regierung zu Wiesbaden, [S. von Heinrich von Nathusius, Forstmeister i. R., Berlin-Lichterfelde, Weddigenweg 60, und Marie, geb. von Mandeloh].


Verheiratet:

8. Jan.  Alex-Robert Scharpenack zu Godesberg [XI 224; S: 199], Wohnung: Elberfeld, Stolzerstr. 6, mit Ilse geb. Kleutgen [T. von Ernst Kleutgen, Bad Godesberg, Hohenzollernstr. 26, und Marie geb. Stark]. Verlobung siehe S: 364!


2. März    Margarete Dültgen zu Wesel [XI 21; S: 218] mit Kurt Benoit, Geschäftsführer der Agencia Duems G. m. b. H. in Mexiko, [S. v. Paul Benoit u. Emma geb. Duems].

Das junge Paar trat die Seereise nach Mexiko am 6. März an.


Die Silberhochzeit feierten:

2. Jan.      Hugo Beinhauer und Johanna geb. Stader zu Altenkirchen im Westerwald, [X 181; S: 196].






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Walter Luyken im Schiff von
Deutschland nach Veracruz, Mexiko
1929

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Den 80. Geburtstag

11. Febr.

Julius Luyken in Altenkirchen, Westerwald, [IX 110, S: 60]
Senior der "Altenkirchener Linie" Luyken.

Aus diesem festlichen Anlaß gingen dem Jubilar zahlreiche - über 100 - herzliche und ehrenvolle Glückwünsche von Verwandten, Freunden und Bekannten, sowie von behördlichen und privaten Organisationen zu. Von dem Preußischen Kultusministerium zu Berlin war ein vom Minister selbst unterzeichnetes Glückwunschschreiben eingegangen, in welchem Hrn. Julius Luyken für seine seit 35 Jahren im Dienste der Wissenschaft dem Preuß. Meteorologischen Institut zu Berlin in dessen Wetterstations-Netz treu und gewissenhaft geleistete ehrenamtliche und uneigennützige Beobachter-Tätigkeit ehrenvolle Anerkennung gezollt wurde. Der Landrat des dortigen Kreises Herr Dr. Boden sprach dem Jubilar in einem ausführlichen Schreiben den herzlichen Dank aus für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als Mitglied des Kreistages, des Kuratoriums der Kreissparkasse und der höheren Stadtschule und anderer Körperschaften. Herr Bürgermeister Blank gedachte dankbar der Verdienste des Jubilars bei den Arbeiten im Gemeinderat und anderen kommunalen Ausschüssen. Außerdem überbrachte die dortige Ortsgruppe der Deutschen Volkspartei ihm als dem Mitgliede ihres Vorstandes ihren Glückwunsch; die Kasinogesellschaft und der Kriegerverein ehrten das betagte Geburtstagskind als ihr Ehrenmitglied mit Ansprachen und mit Blumenspenden. Mit Rücksicht auf das Zusammenfallen des Geburtstages mit dem Rosenmontag hatte sich schon am Vorabend des festlichen Tages der Kreis der dortigen Verwandten im Hause des Jubilars eingefunden, wo beim Glase Bowle und Vorträgen musikalischer und anderer Art der von allen so geliebte und verehrte Onkel und Großonkel gefeiert wurde.



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12. Jan.    Den 83. Geburtstag beging Louise Luyken geb. Heße zu Bonn, Lennéstr. 33 [IX 31, S: 35].


Das Abiturienten-Examen bestanden:

Febr.    a) auf dem Gymansium zu Ulm:
Hans Günther Haegele, S. v. Karl Haegele, Fabrikbesitzer in Geislingen/Steige, und Marie geb. Steinmüller [T. v. Lebrecht Steinmüller (1838-1899) u. Elise geb. Luyken (1840-1919) , vgl. Nachtrag*) zur Bestandaufnahme auf S: 385].


            b) am Gymnasium zu Saarbrücken:

15. März Gerd Luyken [XI 98, S: 343], S. von Ernst Luyken, Landgerichtsdirektor, [X 64, S: 114], Saarbrücken Bismarckstr. 60, und Emmy geb. Müller.


            c) auf dem Gymnasium zu Nordhausen:
mit dem Prädikat "gut":

5. März   Hilde Luyken [XI 117, S: 345], T. von Dr. med. Ewald Luyken [X 69, S: 119], prakt. Arzt zu Stolberg i. H., und Elisabeth geb. Niemöller.


März        Das Uebergangszeugnis zum Oberlyzeum in Gnadau erhielt:
G. Luyken [XI 118, S: 345], T. v. Dr. med. Ewald Luyken [X 69, S: 119] zu Stolberg i. H., und Elisabeth geb. Niemöller.


1. Febr.    Unter Beförderung zum Generalleutnant
erhielt den aus gesundheitl. Gründen nachgesuchten Abschied Otto Lorenz, bisher Generalmajor u. Artillerie-Führer III der Reichswehr, Berlin-Lichterfelde, Karlstr. 18, [IX 82, S: 56].


Anschriftenänderungen:

6. März  Walter Luyken [XI 113, S: 345], S. von Hermann Luyken (X 68, S: 118) und Julie geb. Hinsen, bisher: Vohwinkel, Karolinenstr. 22 a, trat am 6. März von Hamburg aus die Seereise nach Mexiko an, Wohnung: Stadt Mexiko, D. F. Apartado 314, bei Herrn Willy Engels.

Anmerkung: Willy Engels war mit Friedrich Engels verwandt. Willy oder sein Vater war Regimentskamerad von Hermann Luyken. Walter und seine Vetter Walter Hinsen und Walter Ehrenberg wanderten auf Einladung von Willy Engels nach Mexiko aus. Friedrich Engels wurde in Barmen (Wuppertal) geboren. Seine Eltern besaßen dort eine Textilfabrik.



*) Dieser in Jahrgang 8, Heft 2 begonnene und wegen Raummangels abgebrochene Nachtrag zur Bestandsaufnahme, betr. die Nachkommen von Leberecht Steinmüller und Elise geb. Luyken [IX 121, T. v. Friedrich Luyken (1813-1885), Buchdruckereibesitzer Gummersbach, und Amalie geb. Trapp (1813-1884), wird unter Berichtigung der dortigen Reihenfolge im nächsten Heft, Jahrgang IX, 2 wiederholt vervollständigt werden.

Der Herausgeber.





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6. März   Kurt Benoit und Grete geb. Dültgen [XI 21, S: 218] traten nach ihrer Vermählung (Siehe oben!) von Hamburg aus die Seereise nach Mexiko an, Anschr.: Stadt Mexiko, Agencia Duems G. m. b. H.


19. März  Hermann Kühn, Teilhaber und Direktor der Glaswerke Gebr. von Streit, G. m. b. H., Berlin, und Hulda geb. Leuken [X 199, S: 201], bisher: Bln.-Charlottenburg, Am Lützow 14, jetzt: Bln.-Lichterfelde West, Steinstr. 15, Fernruf: Lichterfelde 5859.


30. März  Hugo Luyken [X 132, S: 166], Oberingenieur, und Hilde, geb. Haas, bisher: Berlin-Schlachtensee, Waldemarstr. 68, jetzt: Besitzer der Rinteler Eisenwerke; Wohnung: ebda., Auf der Höhe 6.


Todesfälle:

Am 28. Januar 1929 verschied nach kurzem Leiden

Dr. phil. Emil Kleemann,

Großherzoglicher Bad. Hofrat,

in fast vollendetem 83. Lebensjahr. Emil Martin Klemann war am 18. Februar 1846 zu Reutlingen geboren. Sein Vater war Prof. Karl Friedrich Wilhelm Kleemann (1818-1871), seine Mutter Luise Katharina geb. Fischer (1821-1905).

Er besuchte zunächst die Schule in seiner Geburtsstadt und dann von 1852-60 die Lateinschlue zu Cannstatt, wohin seine Eltern inzwischen übergesiedelt waren. Dann kam er auf das Evang. Seminar zu Schöntal, das er 1864 verließ, um auf dem Evangelischen Stift zu Tübingen Theologie zu studieren. Nach Beendigung seiner Studien 1869 amtierte er ein Jahr lang als Pfarrvikar in der Gemeinde zu Neubulach (Schwarzwald), trat 1870 in die von seinem Vater geleitete Erziehungsanstalt für gebildete Töchter zu Cannstatt ein. Im Jahre 1873 erwarb er an der Philosoph. Fakultät der Universität zu Tübingen die Doktorwürde.

Emil K. verlobte sich 1871 mit Johanna Albertina ("Ber-


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tina) Luyken [VIII 33, S: 22], der am 12. April geborenen ältesten Tochter von Dr. med. Johann Albert Luyken (1785-1867) auf Haus Landfort b. Anholt i. Westf. und Emma Charlotte geb. Viebahn (1822 bis 1898).

Bertina L. erhielt ihren Anfangs-Unterricht im elterlichen Hause auf Landfort durch einen Anholter Lehrer bis zum 8. Lebensjahr und besuchte dann als Externe das Töchterpensionat von Frl. Vollmann in Anholt; und kam hierauf mit 16 Jahren in die Kleemann'sche Pension nach Cannstatt, wo sie ihren späteren Gatten kennen lernte. Nach der am 27. Mai 1873 erfolgten Heirat übernahm Emil K. selbständig die Leitung des Töchterpensionats in Cannstatt, die er seit dem Tode seines Vaters (1871) nur in Vertretung inne gehabt hatte. Das junge Paar wohnte in der Anstalt selbst auf dem damals noch unbebauten Gelände zwischen der alten Neckarbrücke und dem Bahndamm (jetzt Königstr. 78), wo das jetzt noch vorhandene Haus in schönem Garten stand. Hier erblickten auch alle 5 Kinder das Licht der Welt: 1) Emma K., geb. 14. März 1874, verh. mit Daniel Thilo, 21. Sept. 1899 [X 91, S: 142], z. Z. Präsident der Oberpostdirektion zu Potsdam (Am Kanal 16/18); 2) Karl K., geb. 31. Jan. 1876 [IX 77, S: 47], Major a. D., z. Z. Rottweil a. N. (Königstr. 16), verm. 16. Okt. 1906 m. Toni geb. Duttenhofer; 3) Maria K., geb. 15. Juli 1877, z. Z. Stuttgart (Alexanderstr. 10); 4) Walter K., geb. 29. Juli 1878, Major a. D., z. Z. Freiburg i. B. (Sarwürkerstr. 1), verm. 20. April 1911 m. Anna geb. Lichtenberg; 5) Hanna K., geb. 24. März 1882 [IX 80, S: 55], verh. 1. Aug. 1904 m. Dr. jur. Carl Jahr, Kommerzienrat, z. Z. Mannheim (Oberer Luisenpark 3). Im Jahre 1883 erhielt Emil K. den Ruf als Direktor der Höheren Tochterschule in Konstanz und trat hierzu in den Badischen Staatsdienst über. In Konstanz wohnte die Familie Kleemann von 1883-1889 Hütlinstr. 10 und bezog dann das eigene Haus Säntisstraße 2. Im Jahre 1908 erhielt Emil K. den nachgesuchten Abschied und wurde gleichzeitig zum Großherzogl. Bad. Hofrat ernannt. Er siedelte nun im gleichen Jahre mit seiner Familie nach Stuttgart über, wo er zunächst in der Mohlstraße 9 Wohnung nahm. Noch während des Umzugs starb hier am 13. Nov. 1908 seine Gattin Bertina Kleemann geb. Luyken an den Folgen einer Bruchoperation. Von 1909-1921 wohnte Emil K. im Hause Stafflenbergstr. 44. Hier verheiratete er sich in zweiter Ehe am 12. Juli 1913 mit Minna geb. Schilling, geb. 23. April 1871 zu Mainz, gest. 24. Dez. 1921 zu Stuttgart, der Tochter von Eisenbahndirektor Joseph Schilling (1845-......) und Minna geb. Klump (1847-1920). Im Todesjahr seiner zweiten Gattin (1921) war Emil K. in die Wohnung Alexanderstr. 10 übergesiedelt, wo er am 28. Jan. 1929 starb. Bis kurz vor seinem Tode hatte er sich eines rüstigen Alters erfreuen können, so hatte er auch insbesondere





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Roter Adler Orden
Wurde Carl Leuken verliehen

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seinen 80. Geburtstag in vollkommener geistiger und körperlicher Frische gefeiert, (vgl. S: 264). Seine Einäscherung erfolgte in Stuttgart am 31. Jan.; die Beisetzung der Asche fand auf dem dortigen Waldfriedhof statt.




Am 16. Febr. wurde vom langen, schweren Leiden durch den Tod erlöst

Carl Leuken,

wld. Senior der Linie Leuken,

zu Süchteln im 80. Lebensjahre.

Carl Hermann Heinrich Leuken war am 11. Aug. 1849 zu Süchteln geboren; er war das älteste der 5 Kinder von Carl Leuken, Apotheker in Süchteln, (1813-1883), und Johanna geb. Dürselen (1823-1889). Von seinen Geschwistern lebt z. Z. nur noch die einzige Schwester Johanna ("Jenny"), Witwe von Oskar Duhr (1854-1911) in Krefeld, [IX 134, S: 67].

Carl L. kam mit 5 Jahren zunächst in seiner Vaterstadt auf eine Elementarschule, dann - 10 Jahre alt - auf die Rektoratsschule nach Viersen und 1863 auf die Realschule nach Ruhrort, welche er im Herbst 1865 mit dem Reifezeugnis für Obersekunda verließ, da ein solches damals für die Apothekerlaufbahn ausreichte. Die Ausbildung für die letztere begann er am 1. Sept. ds. Js. in der "Maeßenschen Apotheke" zu Dülken und setzte sie vom 1. Juli bis Ende September 1867 in der väterlichen Apotheke zu Süchteln fort; dann beendete er seine Lehrzeit am 1. Sept. 1868 in Ronndorf mit der Gehülfenprüfung, die er mit dem Prädikate "sehr gut" bestand. Hierauf arbeitete er in verschiedenen Apotheken zu Ronndorf, Süchteln, Burgscheid und Köln. Im Anfang des deutsch-französischen Krieges wurde Carl L. am 10. Sept. 1870 als Einj.-Freiw. Militärpharmazeut zum Garnisonslazarett in Karlsruhe i. B. abkommandiert und hörte während seiner Dienstzeit einige Vorlesungen an der dortigen Techn. Hochschule, auf der auch sein nächstjüngerer Bruder Ewald (1851-1913) damals studierte, und wo er aktiv bei der Student. Vereinigung "Humpen", der späteren Landsmannschaft "Suevia", wurde. Im S.-S. 1872 setzte C. L. sein Studium auf der Universität Berlin fort und bestand 5. Dez. 1873 daselbst die Staatsprüfung mit dem Prädikat "vorzüglich gut". Darauf hin übertrug ihm sein Vater zunächst die vorläufige und 2 Jahre später - vom 1. Okt. 1875 ab - die endgültige Verwaltung seiner Apotheke, die Carl L. nach dem am 4. Nov. 1883 erfolgten Tode seines Vaters käuflich erwarb.

Im Dez. 1874 verlobte und am 25. Sept. 1875 vermählte sich Carl L. mit Amanda Maria Angelika Blasberg, der am 11. April


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1857 geborenen Tochter von Rentmeister Robert Blasberg und Henriette geb. Gierlich aus Süchteln. Seine Braut hatte in Düsseldorf die Schule besucht und war dann zur weiteren Ausbildung zu Pastor Lohde nach Burgwaldniel gekommen. Die Hochzeitsfeier fand in Bonn statt, wohin sein Schwiegervater während der Verlobungszeit versetzt worden war. Der nahezu 12 jährigen Ehe, die durch den frühen Tod der Gattin am 24. Aug. 1887 schon ihr Ende finden sollte, entsprangen außer 2 im frühesten Kindesalter gestorbenen Söhnen 4 Töchter und 1 Sohn, die sämtlich zu Süchteln geboren wurden.


Amanda Leuken
geb. Blasberg

(1857-1887)

1.) Hulda L. [X 199, S: 408], * 13. Sept. 1876, verm. mit Hermann Kühn, z. Z. Teilhaber und Direktor der Glaswerke Gebr. von Streit, G. m. b. H. Berlin, Bln.-Lichterfelde-West, Steinstr. 15;

2.) Elisabeth L. [X 200, S. 201], * 3. Dez. 1877, verh. 29. Sept. 1900 m. Adolf Otto, Apotheker in Süchteln;

3.) Louise L. [X 201, S. 201], * 29. März. 1880, ‡  26. Mai 1923 m. Ernst Weyer, Syndikus in Viersen;

4.) Hans L. [X 203, S. 201], * 22. Dez. 1882, Civil-Ingenieur zu Osnabrück, verh. 10. Jan. 1913 m. Betty geb. Hoppe;

5.) Helena L. [X 204, S. 201], * 16. Okt.1885, verm. 4. Juli 1907 m. Carl Hartleb, Apotheker in Bonn.

Carl Leuken wurde bald nach der Erwerbung der väterlichen Apotheke, welche z. Zt. die einzige in Deutschland ist, deren Besitz sich seit nahezu zwei Jahrhunderten innerhalb ein und derselben Familie fortgeerbt hat, Mitglied der Apothekerkammer für die Rheinprovinz; im Jahre 1908 wurde er Vorsteher des Kreises Krefeld und bekleidete außerdem noch verschiedene ehrenamtliche Stellen; so war er auch eine zeitlang Mitglied des Stadtverordneten-Kollegiums in Süchteln. Als Anerkennung für seine verschiedenartige und erfolgreiche ehrenamtliche Betätigung war Carl L. am 17. September 1902 mit dem Roten Adlerorden IV. Kl. ausgezeichent worden.

Während vieler Jahrzehnte seines Lebens hatte sich Carl L. auch familien-geschichtlicher Forschungsarbeiten mit großem Eifer gewidmet und u. a. auch weitgehende Ermittlungen zu diesem Zweck im Staatsarchiv zu Düsseldorf veranlaßt. Als bedeutsamstes Ergebnis seiner rührigen Betätigung auf diesem Gebiet verdanken wir ihm den Nachweis der gradlinigen Abstammung der Familie Leuken (Luyken) von Patroclus Luyken (Leuken) [III 8, S: 395], wld. Bürgermeister zu Duisburg (1633-1693), einem Enkel unseres Stammvaters Hendrich Luyken und Anna von der Knippenburg [I, S: 391], wodurch somit der genealogische Zusammenhang mit der "Weseler Linie Luyken" erwiesen wurde. Dieser echte Familiensinn zeigte





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sich bei Carl L. auch darin, daß er an den beiden bisherigen Familientagen zu Arnsberg (1913) und zu Wesel (1926) persönlich in körperlicher und geistiger Frische teilnahm. Dann aber zeigten sich bei ihm mehr und mehr Alterserscheinungen, die schließlich am 16. Febr. ds.  Js. den Tod herbeiführten. Seine Beerdigung erfolgte am 20. Febr. vom Sterbehause, Hindenburgstr. 32, aus auf dem Friedhofe zu Süchteln.


Im hohen Alter von 87 Jahren verschied am am 19. Febr. 1929 zu Wesel nach kurzem Leiden

Wilhelm Luyken
Senior der gesamten Familie Luyken.

Karl Wilhelm Luyken war am 22. Dez. 1841 zu Wesel geboren als der 3. Sohn und das zweitjüngste der 7 Kinder von Georg Luyken (1801-1846) in Wesel [VIII 8, S: 23] und Henriette geb. Vassoll (1802-1880). Wilhelm besuchte das Gynasium in seiner Vaterstadt von 1852 bis 1858. Dann kam er auf die Gewerbeschule nach Krefeld und setzte hierauf seine chemischen Studien auf der Gewerbeakademie zu Berlin fort und arbeitete seit 1862 praktisch in verschiedenen größeren Seifensiedereien. Von 1864 - 1865 diente Wilhelm L. als Einjährig-Freiwilliger bei dem Husaren-Regt. 11 in Düsseldorf; durfte aber am deutsch-österreichischen Feldzug 1866 wegen Erkrankung nicht teilnehmen, sondern mußte bei einer Ersatz-Schwadron seines Regiments in Düsseldorf zurückbleiben. Im Jahre 1867 trat Wilhelm L. in die alte Familien-Firma "Daniel Luyken, Dan.-Sohn" als Teilhaber ein. Beim Ausbruch des deutsch-französischen Krieges 1870 wurde er als Vize-Wachtmeister zum 4. Kürassierregiment nach Verden a. d. Aller eingezogen und erhielt nach der Schlacht bei Mars-la-Tour (16. Aug. 1870) seine Ernennung zum Leutnant dieses Regiments, mit welchem er auch den ganzen weiteren Krieg bis zum Ende mitmachte. Im Jahre 1892 schied Wilhelm L. aus der Familien-Firma aus, um sich ganz der Verwaltung seines Gutes Köper b. Wesel zu widmen, welches ebenso wie sein elterliches Haus in der Baustr. 20 ("auf dem Busch") seit bereits über 200 Jahren im Besitz der Luyken'schen Familie gewesen und nach dem Tode seiner Mutter (1880) in seinen Besitz übergegangen war.

Außerdem war er seit 1891 Mitglied verschiedener städtischer Kommissionen; so gehörte er dem städtischen Agrar-Ausschuß seit 1899, der Baukommission seit 1891, dem Museums-Ausschuß seit 1896, und dem Park-Ausschuß von 1909 an. Diese ehrenamtliche Tätigkeit legte er im Jahre 1916 nieder.

Bis in sein hohes Alter hinein erfreute er sich einer guten Gesundheit, auch seinem Hinscheiden am 19. Febr. d. Js. ging nur ein kurzes


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Krankenlager voraus. Seine Beisetzung geschah am 23. Febr. auf dem Friedhofe zu Wesel. Wilhelm L. war seit dem am 21. Febr. 1927 erfolgten Tode seines ältesten Bruders Christian L. [IX 5, S: 23 u. 318] Senior der gesamten in Deutschland lebenden Familie Luyken; diese Würde ist nunmehr auf seinen jüngsten, alle seine Geschwister überlebenden Bruder Georg Luyken [IX 7, S: 23 u. 275] übergegangen.


Am 29. März 1929 entschlief plötzlich nach kurzer schwerer Krankheit

Elise Luyken
geb. Schneider

im 77. Lebensjahr zu Siegen i. W.

Anna Elise Henriette Eleonore Schneider war am 25. Sept. 1852 zu Siegen geboren als ältestes Kind von Wilhelm Schneider, wld. Kaufmann und Besitzer einer Lederfabrik in Siegen, (* 22. Okt. 1825 ebda., † 7. Mai 1858 ebda.) aus dessen 1. Ehe mit Luise geb. Schleifenbaum (* 13. Mai 1830 zu Boschgotthardshütte bei Siegen † 11. Sept. 1855 in Siegen). Nach dem frühen Tode ihrer Mutter schloß ihr Vater die 2. Ehe mit Emilie, geb. Bickenbach (* 17. März 1823, † 10. Sept. 1882 zu Siegen). Dieser Ehe entstammte als einziges Kind Wilhelm Schneider (* 22. Aug. 1858 zu Siegen, † 17. Mai 1889 zu Duisburg). Infolge des frühen Verlustets ihrer Mutter fand Elise S. als dreijähriges Kind Aufnahme im Hause ihrer Großeltern, Johann Schleifenbaum und Luise geb. Schütz in Boschgotthardshütte, wo sie ihre Kinder- und Schulzeit verlebte. Da in dem Wohnsitz ihrer Großmutter sich keine Töchterschule befand, mußte sie täglich den einstündigen Weg zur Schule nach Siegen hin und wieder zurück wandern, stets begleitet von der selben treuen Magd, deren guter Fürsorge sie noch bis in ihr spätes Alter hinein sich gerne und dankbarst zu erinnern pflegte. Nach dem baldigen Tode ihres Großvaters und der von ihr zeitlebens mit großer Liebe verehrten Großmutter blieb sie bei ihrem Onkel August Schleifenbaum, dem ältesten Bruder der Mutter, in dem neuen Hause, Finkenhütte, Hagener Straße 1, das ihre Großmutter 1864 an der Grenze der Stadt Siegen hatte erbauen lassen. Nach beendeter Schulzeit kam Elise S. auf das Töchterpensionat Behrens zu Bonn, wo sie zwei Jahre blieb. Hier schloß sie auch mit den beiden, ebenfalls dort als Pensionärinnen weilenden Schwestern ihres späteren Gatten Freundschaft: Emmy L. [IX 69, S: 46 u. 367], später verh. mit Albert Kehl [IX 63, S: 45], und Berta L. [IX 170, S: 46], nachmals verm. mit Gerhard Sardemann (1852-1919). Im Elternhause ihrer beiden Freundinnen zu





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Warstein i. W. lernte sie auch deren Bruder Hugo Luyken kennen, den ältesten Sohn von August Luyken (1818-1891) und Berta geb. te Peerdt (1823-1879), der später als Ingenieur in der Maschinenfabrik Gebr. Klein in Dahlbruch bei Siegen tätig war und sich am 26. Okt. 1873 mit Elise S. im Hause ihres Onkels August Schleifenbaum in Siegen verlobte. Die Hochzeit fand am 23. Juli 1875 in Siegen statt. Aus dieser Ehe gingen 8 Kinder hervor, von denen 2 Söhne, Ernst und Otto, schon im 5. und im 1. Lebensjahr, und die einzige Tochter Elisabeth schon im jugendlichen Alter von nur 15 Jahren starben. Die z. Zt. lebenden Söhne sind Dipl.-Ing. Paul L. [X 126, S: 164], Oberingenieur, Stolzenhagen-Kratzwiek, Steinstr. 6, verm. mit Elisabeth geb. Höfinghoff; Fritz L., [X 130, S: 164] , Berg-Ass., Bergwerksdirektor, Gelsenkirchen, Kaiserstraße 50, verh. m. Else geb. Otschipka; Karl L., [X 131, S: 165], Hauptmann a. D., verm. m. Else geb. Grünert, Berlin NW., Flemmingstraße 13; Hugo L., [X 132, S: 166], Oberingenieur, Besitzer der "Rinteler Eisenwerke", Rintelen i. W., auf der Höhe 6; August L.; [X 133, S: 166], Ingenieur, Siegen.

Drei Jahre nach der Hochzeit siedelte das junge Paar am 26./27. Sept. 1878 in das eigene, schön gelegene Haus Koblenzerstr. 51 in Siegen über, wo es auch im Jahre 1900 die Silberne, und 1925 im großen Kreise von Kindern und Enkelkindern, zahlreichen Verwandten und Freunden die Goldene Hochzeit feiern konnte [vgl. Bericht S: 230 f.].

In diesem Hause entschlummerte sanft Elise Luyken infolge einer Lungengrippe am Sonnabend, den 2. März, um die Mittagszeit.

Die Beisetzung erfolgte Donnerstag, den 7. März, in der Familiengruft auf dem Friedhof zu Siegen.


Bitte zu beachten!

Mitteilungen für das nächste Heft werden baldmöglichst erbeten an den Herausgeber Dr. Karl Luyken, Chronikstelle der Familie Luyken, Berlin W. 50, Regensburgerstr. 14. - Zu Geldüberweisungen (Jahresbeitrag = 4,- RM. - für Familien-Angehörige nach Selbsteinschätzung) dient unter gleicher oder auch der früheren Anschrift das Postscheckkonto: Berlin 13909.


Druck von Hermann Zeidler, Zerbst (Anhalt)


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Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten.


9. Jahrgang.     Berlin, W., Juli 1929.     Heft 2.


Ereignisse des Jahres 1929.
(Fortsetzung zu Heft IX, 1.)

Geboren:

30. April E.-M. Haegele zu Geislingen-Steige, T. v. Dr. rer. pol. Kurt Haegele, Fabrikdirektor ebda., u. Irmgard geb. Kremling, [IX 121 e 1, vgl. Nachtrag zur Bestandsaufnahme in diesem Heft ].


10. Mai    H. K. zu Vohwinkel, 2. S. v. Karl Kölker, Fabrikbesitzer ebda., Bergstr. 23, u. Hedwig geb. Luyken, [XI 110, S: 345].


Eingesegnet:
(Nachtrag zu Heft 9, 1).

24. März  Ilse Kauert in Essen-Ruhr, [XI 267, S: 385], T. v. Herbert Kauert, Bergwerksdirektor, ebda., Kirdorferstr.2, und Johanne geb.  Duhr [X 214, S: 204].


Verlobt:

Mai        Helga Röder, Dr. jur., Referendar, Bonn, Schloßstr. 2, [XI 65, S: 323], m. Hans Heinrich Arnold, Gerichtsreferendar in Bonn.


Verheiratet:

14. Mai    Hans Wittig, Oberleutnant a. D., juristischer Mitarbeiter bei den Siemenswerken A.-G., [XI 41, S: 219], Berlin-Siemensstadt, Harriesstr. 12, m. Annemarie geb. Ziegler, (T. v. Hugo Ziegler, Generalmajor a. D., Berlin W., u. Else geb. Nerger).


Die Silberhochzeit feierten:

14. Mai       Heinrich Petzold u. Emma geb. Luyken, [X 8, S: 68], Linz a. Donau, Gallneukirchen.


Den Beginn des 84. Lebensjahres feierte:

7. Juni       Georg Luyken zu Wesel, Reeserlandstr. 9, [IX 7, S: 23], Senior der gesamten Familie Luyken (Leuken).






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1. April  Zum Leuntnant der Reichswehr befördert: Henric Lorenz, Leutnant im 6. Preuß. Art.-Regiment [X 156, S: 179].

Das Gerichtsassessor-Examen bestand zu Berlin:

4. Juni      Helga Röder, Dr. jur. [X 65], Bonn, Schloßstraße 2.


Todesfälle:

Am 3. April 1929 entschlief sanft nach kurzer Erkrankung
Hans von Nordheim,
auf einer Erholungsreise in Bad Zwischenahn (Oldenburg) im 74. Lebensjahre.

Johann ("Hans") Nikolaus v. Nordheim wurde am 12. Jan. 1856 auf dem elterlichen Gut Neudorf (Kr. Wittmund) in Ostfriesland geboren. Er war der jüngste Sohn und das jüngste der 8 Kinder von Johann Nikolaus v. Nordheim, (1809-1890), wld. Gutsbesitzer, und von Margarete geb. Wessels, (1813 bis 1885). Zwei Jahre nach der Geburt des jüngsten Sohnes verkauften die Eltern das Gut Neudorf und erwarben im Jahre 1858 den Herrensitz Westerfeld bei Aurich, wo der junge Johann v. N. mit seinen Geschwistern eine recht glückliche Kinderzeit verlebte. Nach dem Besuch des Gymnasiums zu Aurich erhielt er dann - vom Jahre 1873 an - die dreijährige kaufmännische Ausbildung bei der Firma H. Möhlmann zu Wittmund, in der er nach Abschluß seiner Lehrzeit noch 1 ½ Jahre arbeitete. In den Jahren 1878-1881 war er in der Hoffmann-Stärke-Fabrik zu Salzuflen tätig; als diese 1881 durch einen Brand zerstört wurde, gelang es ihm unter eigener Lebensgefahr, die Kasse zu retten. Im selben Jahr trat er in die Fabrik seines nächstälteren Bruders Heinrich v. N. zu Herford i. W. ein, deren Teilhaber er 13 Jahre später wurde. Am 24. Nov. 1896 heiratet Hans v. N. Anna Luyken in Düsseldorf, zweite Tochter von Edmund Luyken, (1835-1910), und Elisabeth geb. Meister, (1843-1914). Nach der Hochzeit wohnte das junge Paar in Herford (am Markt), und siedelte dann, nachdem 1908 die Fabrik verkauft worden war, im Juni 1909 nach Hannover-Waldhausen (Kurhausstr. 3) über. Von hier aus erfolgte 12 Jahre später, am 1. Okt. 1921, der Umzug nach Oldenburg (Weskampstr. 15), wo im folgenden Monat auch die Feier der silbernen Hochzeit festlich begangen wurde. Trotz seines ziemlich früh auftretenden Magenleidens, das drei schwere Operationen notwendig machte, vermochte sich Hans v. N. seine körperliche und geistige frische, verbunden mit einer sonnigen Heiterkeit der Seele, bis zum Schlusse seines Lebens zu bewahren. Am 23. März dieses Jahres war er mit seiner Gattin zum 83. Geburtstag seiner, von allen seinen Geschwistern allein noch lebenden jüngsten Schwester Elise v. N. nach


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Stapelmoor gefahren, von wo aus das Ehepaar nach Bad Zwischenahn reiste, um dort einige Erholungstage zuzubringen. Hier stellte sich bei ihm ein heftiges Magenbluten ein, das am 3. April, dem Tage seiner Konfirmation, ein schmerzloses Hinüberschlummern bewirkte. Am nächsten Abend erfolgte die Ueberführung des Sarges nach Oldenburg und die Aufbahrung in der mit Blumen und Lorbeer schön geschmückten Gertrudenkapelle. Bei der Beerdigungsfeier am Montag, den 8. April, hielt Kirchenpräsident Johann Ditzen aus Blumenthal bei Bremen, ein Sohn der ältesten Schwester des Heimgegangenen, Anna Ditzen geb. v. Nordheim, die Gedächtnisrede, welche mit dem Bibelwort: "Sei getreu bis in den Tod...", dem Konfirmationsspruch des Heimgegangen, abschloß. Den mit der schwarz-weiß-roten Fahne bedeckten Sarg trugen Mitglieder des "Stahlhelm", dem Hans v. Nordheim angehörte, und Musikbegleitung zur Grabstätte.


Nach schwerer Krankheit verschied am 21. Mai 1929

Otto Luyken

zu Reinbek (Holstein) im 51. Lebensjahr.

Edmund Eduard Otto Luyken war der zweitälteste Sohn und das 4 der 6 Kinder von Arnold Luyken und Emma Hammacher [IX 25, S: 33 u. 321] in Hamburg und wurde hier am 3. Juni 1878 im Hause Kirchenallee 24, in das seine Eltern im Jahre 1873 übergesiedelt waren, geboren.

Nachdem er die St. Johanneumschule besucht hatte, erhielt er seine kaufmännische Ausbildung bei der Firma Vorwerk Gebr. u. Co. Hamburg-Chile. Hierauf beteiligte er sich als Mitinhaber an dem Ex- und Importgeschäft Germann u. Co. m. b. H. Hamburg-Philippinen, welches 1902 gegründet wurde, dann aber, als Amerika 1917 in den Weltkrieg eintrat, zwangsweise zur Liquidation kam. Am 3. Juni 1908 verheiratete sich Otto L. mit Hildegard geb. Möller (geb. 2. Nov. 1883, gest. 13. Aug. 1916) (T. v. Dr. phil. Karl Möller, wld. Geh. Kommerzienrat und Fabrikbesitzer zu Brackwede i. W., und Hertha geb. Weber). Aus dieser Ehe gingen 4 Kinder hervor: Hendrich, geb. 14. Jan. 1912 zu Hamburg, Gerda, geb. 19. Juni 1914 ebda., E. und J. W., beide geb. 16. Juli 1916 zu Reinbek.

Nach seiner Heirat bezog Otto L. in Hamburg die Wohnung Hofweg 95 III und mietete sich dann 1910 auch ein Haus in Reinbek, Kückallee 14, das zunächst nur für den Sommeraufenthalt dienen sollte; es gefiel ihm aber bald so, daß er mit seiner Familie im Jahre 1913 ganz in dasselbe übersiedelte.

Zu Beginn des Weltkrieges machte Otto L. von August bis Oktober 1914 die Schlachten bei Gumbinnen, Tannenberg, an den Masurischen





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Seen und den Vormarsch auf Warschau mit [E. K.], mußte dann aber infolge schwerer Herzerkankung aus dem Heeresdienst ausscheiden. Im Jahre 1917 erwarb Otto L. das nahe der Billa, unmittelbar am Waldesrande gelegene Haus Bahnsenallee 11. Hier schloß er am 2. März 1918 die zweite Ehe mit Elena geb. de Vivanco (T. v. Luis de Vivanco und Bertha geb. Möller). Dieser Ehe entstammen 2 Kinder: Reinhard, geb. 23. Aug. 1921 und Alfred, geb. 29. Mai 1923 ebda. Nach dem Weltkriege gelang es Otto L., die Firma Germann u. Co.trotz aller durch die politischen Verhältnisse bedingten Widerstände aufs neue auszubauen und ihre Handelsbeziehungen auch nach den Philippinen wieder auszudehnen. Von seiner Arbeit im Geschäft, so angestrengt sie auch war, ließ sich Otto L. doch nicht soweit beherrschen, daß er nicht Zeit zu anderweitigen Betätigungen gefunden hätte. Den Abend widmete er stets der Familie und seinem großen Freundeskreis. Er war allen künstlerischen Bestrebungen, wie Musik und Malerei, besonders zugetan. Erholung pflegte Otto L. oft in den Bergen, besonders aber auf dem Wasser zu suchen; Bootsfahrten gehörten wohl zu seiner liebsten Ausspannung. Seine große Liebe zur Natur zeigte sich auch in seinem Garten und Haus, wo es nie an den schönsten, selbstgezogenen Blumen fehlte.

Im Januar dieses Jahres stellten sich bei Otto L. Krankheitserscheinungen ein, die sich allmählich derart verschlimmerten, daß er kurz nach Ostern das Krankenhaus in Barmbeck aufsuchen mußte. Die Operation zu Ende April vermochte sein Leben nicht mehr zu retten; am 21. Mai wurde Otto L. von seinem Leiden durch einen sanften Tod erlöst. Die Einäscherung fand am 25. Mai zu Reinbek statt.


Am 3. Juni 1929 entschlummerte friedevoll

Martha Luyken

im 80. Lebensjahr zu Stolberg i./Harz.

Als jüngste Tochter von Hermann Luyken (1805-1888), wld. Pfarrer zu Berge b. Hamm und Wilhelmine ("Mine") geb. Luyken (1811-1904), wurde Martha Henriette Sophie Luyken am 23. April 1850 zu Berge geboren. Hier verlebte sie in Gemeinschaft mit ihren älteren Geschwistern (3 Brüdern und 3 Schwestern) sehr glückliche Jugendjahre. Als ihr Vater des hohen Alters wegen die Pfarrstelle aufgab, siedelte er am 10. Nov. 1876 mit seiner Frau und der jüngsten Tochter Martha in seine Heimatstadt Wesel über und bezog hier das untere Stockwerk des "alten Luykenhauses", Baustraße 655 (jetzt 48) (vgl. Abbild S: 145), das nach dem Tode seiner Schwiegereltern Philipp L. und Jette geb. Hohdahl zunächst in den Besitz von Sophie L. übergegangen war und nach deren Ableben nunmehr der jüngsten Schwester seiner Gattin, Ida L., gehörte, die im unteren Stock wohnte. Nachdem Martha L. durch einen längeren Kuraufenthalt in Kai-


Martha Luyken
(1850-1929)


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serswerth ihren von Jugend auf zart veranlagten Körper gekräftigt hatte, griff sie in den elterlichen Haushalt hilfsbereit mit ein und sorgte in liebevoller Weise dafür, den zahlreichen Neffen und Nichten den Aufenthalt im ehrwürdigen großelterlichen Hause recht fröhlich und behaglich zu gestalten. Nach dem Tode ihrer Mutter 1904 bezog Martha L. die Wohnung im oberen Stock des Hauses Bauerstr. 18 in Wesel, wo sie wegen ihrer vorgeschrittenen Erblindung von ihrer bisherigen Pflegerin weiter betreut wurde. Als durch die Inflation 1921 - 23 ihr ganzer Besitz geschwunden war, nahm sie ihr Neffe Ewald Luyken, Dr. med. in Stolberg i. Harz [X 69, S: 119] am 9. März 1923 in sein Haus auf. Hier war ihr ein geruhiger und froher Lebensabend in aller Sorgenfreiheit beschieden, zu der auch mehrere ihrer anderen Neffen beitrugen. Mit ihrem lebhaften und klaren Geiste, den sie sich bis zuletzt bewahrt hat, nahm sie herzlichen Anteil an dem Ergehen ihrer Hausgenossen und der weiteren Familienkreise. Gegen Mitte vorigen Jahres wurde Martha L. stark zuckerkrank, infolgedessen sie sehr abmagerte. Trotz Insulineinspritzungen und sorgsamter Pflege ließ sich der Zuckergehalt nicht herabmindern, so daß in den letzten Monaten ihre Kräfte sehr nachließen. Am 2. Juni verfiel sie in Bewußtlosigkeit, aus der sie nicht mehr erwachte und die am folgenden Tage das Ende herbeiführte. Am 7. Juni wurde Martha Luyken auf dem schönen Friedhofe zu Stolberg beigesetzt.


Am 10. Juni starb in Rheydt infolge Gehirnhautentzündung im zarten Alter von erst 13 Monate

Lore Lehwald,

das jüngste Töchterchen von Kurt Lehwald, Polizeihauptmann zu Kiel und Martha geb. Oechelhäuser [XI 87, S: 325].


Nachtrag zur Bestandsaufnahme der Familie Luyken
und Anverwandten *).


IX 121a - 121e, Nachkommen von

IX 121     Lebrecht Steinmüller, Dr. Ing. h. c., wld. Begründer der Röhrendampfkessel-Fabrik L. u. C. Steinmüller in Gummersbach, (* 6. Juli 1838 ebda., † 12. Jan. 1899 ebda.), ‡ 6. Okt. 1864 ebda. mit Elise geb. Luyken, * 6. April 1840 ebda., † 21. Juli 1919 ebda), Tochter von Friedrich Luyken (1813-1885), Buchdruckerei-Besitzer in Gummersbach, und Amalie, geb. Trapp (1813-1884).

IX 121a   Wilhelmine Elisabeth Amelie Steinmüller, (* 24. Juli 1867 zu Gummersbach, ‡ 28. April 1887 ebda. mit Johann Heinrich Siebel, wld. Kaufmann ebda.,


*) Dieser Nachtrag, der schon im Heft 8, 3, S: 384 f angefangen wurde, wird hier unter teilweiser Wiederholung und Berichtigung der Reihenfolge vervollständigt.





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* 9. Dez. 1862 zu Solingen, † 7. Mai 1894 zu Gummersbach. [S. v. Edmund Siebel, wld. Kaufmann in Gummersbach, * 1. März 1835 zu Bergstadt bei Dünn-Wermelskirchen, † 29. Jan. 1909 zu Gummersbach, und Emilie, geb. Stürmer, * 4. Dez. 1841 zu Pilchhausen b. Solingen, † 22. Febr. 1926 zu Gummersbach.]

Amelie S., ‡‡ 11. April 1899 zu Gummersbach mit Adolf Waibel, z. Z. Generaldirektor a. D., Berlin-Charlottenburg, Knesebeckstr. 78/79, * 3. Sept. 1868 zu Fischen im Allgäu, Bayern, [S. v. Emil Waibel, wld. Commerzienrat, Textil-Industrieller, * 18. Febr. 1835 zu Kempten, † 11. April 1920 zu Stuttgart, und Rosa, geb. Roda, * 5. Febr. 1837 zu Ulm, † 3. Jan. 1926 zu Stuttgart].


Aus I Ehe 4 Kinder: IX 121 a, 1-4: 1) Sohn, * 18. Jan. 1888, † 2. Febr. 1888 zu Gummersbach; 2) Else Siebel, * 24. Juli 1889; 3) Amelie Siebel, * 8. März 1891 ebda.; 4) Helene Siebel, * 6. Sept. 1894 ebda.

Aus II Ehe 1 Kind: IX 121 a, 5) Margarethe Waibel, * 27. 9. 1900 zu Küchen, Oberamt Geislingen, Württemberg.


IX 121a   2) Else Amalie Wilhelmine Siebel, * 24. Juli 1889 zu Gummersbach, ‡ 4. April 1913 ebda. mit Carl Bockacker, Kaufmann ebda., * 25. Juni 1885 ebda., Wohnung: Gummersbach, Roonstr. 11, [S. v. Carl Bockacker, Rentner ebda., * 2. Aug. 1857 ebda., z. Z. ebda., und Elmire, geb. Heuser, * 10. Aug. 1859 ebda., z. Z. ebda.].


IX 121a   3) Amelie Siebel, * 8. März 1891 zu Gummersbach, ‡ 27. März 1912 ebenda mit Hans Eugen Knipping, Fabrikant in Altena i. Westf. , Lindenstr. 23, * 25. April 1883 ebenda, [S. v. Hermann Arnold Knipping, wld. Fabrikant ebenda, * 7. März 1845 ebenda, † 6. April 1909 ebenda, und Anna Gertrud geb. Colsmann, * 30. Okt. 1855 zu Langenberg, Rheinland, † 26. April 1923 zu Altena, Westf].


4 Kinder: IX 121a, 3, a-d): a) Rolf Knipping, * 29. Dez. 1912 zu Altena i. W.; b) Lebrecht Hermann Hans Knipping, * 13. April 1915 ebda.; c) Gertrud Amelie Knipping, * 4. Jan. 1917 ebda.; d) Amelie Knipping, * 6. Mai 1924 ebda.


IX 121a   4) Helene Martha Siebel, * 6. Sept. 1894 zu Gummersbach, ‡ 10. Sept. 1918 ebda. mit Hans Albert Heine, Fabrikbesitzer, Kgl. Sächs. Hauptmann a. D., * 6. Aug. 1883 zu Leipzig-Gohlis, Wohnung ebda.: Nr. 22, Schillerstr. 34, [S. v. Hugo Adolph Richard Heine, wld. Fabrikbe-


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sitzer zu Leipzig, * 1. April 1858 ebda., † 26. Aug. 1904 ebda., und Ottilie Amalie Regina geb. Maurer, * 30. Okt. 1861 zu Simmern (i. Hunsrück), z. Z. Leipzig, Nr. 22, Schillerweg 34.


2 Kinder: IX 121a, 4, a)-b): a) A Heine, * 6. April 1923 zu Leipzig-Gohlis; b) H Heine, * 4. Juli 1925.


IX 121a   5) Margarete Anna Maria Waibel, * 27. Sept. 1900 zu Küchen, Oberamt Geislingen, Württemberg, z. Z. Berlin-Charlottenburg, Knesebeckstr. 78/79, ‡ zu Berlin m. Albert Pariser, Dr. jur.  et rer. pol.


2 Kinder: IX 121a, 5, a)-b): a) C Pariser, * 18. Mai 1922 zu Berlin; b) H Pariser, * 27. Febr. 1924 ebda.


IX  121b  2)   Mathilde ("Tilly") Steinmüller, * 26. Okt. 1868 zu Gummersbach, ‡ 11. Juli 1891 ebda. mit Gustav Adolf Heuser, z. Z. Geheimer Justizrat, Oberlandesgerichtsrat i. R., Gummersbach/Rheinl., Roonstr. 9, * 17. Dez. 1863 zu Gummersbach, [S. v. Gustav Adolf Heuser, wld. Kaufmann, * 7. Aug. 1837 zu Gummersbach, † 14. Okt. 1927 zu Dieringhausen, und von Alwine, geb. Müller, * 3. Juli 1841 zu Gummersbach, † 19. Sept. 1894 ebda.].


2 Kinder: IX 121b, 1)-2):

IX 121b 1) Gustav Adolf Lebrecht Heuser, * 17. Aug. 1892 zu Gummersbach, Dipl.-Landwirt und Hofbesitzer in Gleschendorf II, Bez. Kiel, ‡ 18. Jan. 1928 zu Düsseldorf mit Hanna Marie Luise, geb. Kuntze, * 26. Juni 1896 zu Halle a. S. [T. v. Carl Kuntze, Consul u. Reg.-Assessor a. D., z. Zt. Wernigerode, * 26. Febr. 1861 zu Halle a. S., und von Elisabeth, geb. Röhrig, * 2. Juli 1866 zu Wernigerode.


IX 121b 2) Elisabeth Heuser, * 28. Okt. 1897 zu Kirchberg (Hunsrück), ‡ 9. Mai 1923 zu Düsseldorf m. Dr. med. Kurt Jansen, prakt. Arzt in Oerschlag bei Gummersbach, * 26. Juni 1891 zu Köln-Rhein, [S. v. Franz Peter Jansen, wld. Kaufmann, und Margarete, geb. Manstetten zu Köln].


IX 121c   Elise ("Lieschen") Friederike Wilhelmine Steinmüller, * 4. Sept. 1870 zu Gummersbach, † 30. Okt. 1924 zu Köln, ‡ 6. Okt. 1889 zu Gummersbach mit Friedrich ("Fritz") Wilhelm Siebel, wld. Fabrikant ebda., * 12. Nov. 1867 zu Solingen, † 15. Juni 1927 zu Gummersbach,





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[S. v. Edmund Siebel, wld. Kaufmann zu Gummersbach, * 1. März zu Bergstadt bei Dünn-Wermelskirchen, † 29. Jan. 1909 zu Gummersbach, und von Emilie geb. Stürmer, * 4. Dez. 1841 zu Pilchhausen bei Solingen, † 22. Febr. 1926 ebda.]


5 Kinder: IX 121c, 1) - 5): 1) Emmie, * 18.Okt. 1890 zu Gummersbach, 2) Hanna, * 7. Mai 1893 ebda.; 3) Marianne, * 17. Juni 1896 ebda.; 4) Edith, * 15. Aug. 1899 ebda.; 5) Liesel, * 1. Okt. 1902 ebda.


IX 121 c 1) Emmie Siebel, * 18. Okt. 1890 zu Gummersbach, ‡ 20. Nov. 1920 ebda. mit Franz Erich Weingart, Kunstmaler, Berlin-Zehlendorf, Waldhüterpfad 11, * 26. Juni 1892 zu Berlin, [S. v. Hermann Weingart, * 9. April 1856 zu Berlin, † 12. Juni 1923 ebda., und Annie geb. Kunze, * 8. Mai 1858 ebda., z. Z. Berlin-Zehlendorf, Waldhüterpfad 2].


IX 121 c  2) Johanne ("Hanna") Mathilde Emilie Siebel, * 7. Mai 1893 zu Gummersbach, z. Z. ebda., Haus "Edith", Seßmarstr. 5


IX 121 c  3) Emilie Marianne Siebel, * 17. Juni 1896 zu Gummersbach, ‡ 17. Mai 1918 ebda. mit Franz Gustav Greven, Kaufmann, Köln, Richard Wagnerstr. 29, * 28. Juli 1891 zu Köln, [S. v. Franz Greven, wld. Buchdruckereibesitzer, * 23. Nov. 1853 zu Köln, † 17. Dez. 1905 ebda., u. Anna Marie geb. Pütz, * 21. Nov. 1858 zu Köln, z. Z. ebda.].


2 Kinder: a) Lieselotte Greven, * 16. März 1919 zu Gummersbach, b) Gerhard Franz Dietrich Greven, * 20. Aug. 1923 zu Köln.


IX 121 c  4) Edith Hildegard Siebel, * 15. Aug. 1899 zu Gummersbach, z. Z. Greifswald i. Pomm., Anklamer Straße 56, ‡ 21. Aug. 1917 zu Gummersbach, mit Walther Felix Haas, Kaufmann, Barmen, Emilienstr. 10, * 6. Aug. 1892 zu Köln, [S. v. Karl Haas, wld. Kaufmann, † 12. Dez. 1912 ebda., u. Gertrud geb. Schlagloth, * 18. März 1861 ebda., † 21. Jan. 1901 ebda.].


2 Kinder: a) Hans-Georg Friedrich Haas, * 15. Okt. 1918 zu Gummersbach, b) Wolfgang ("Wölfchen") Haas, * 19. Juli 1923 ebda.


IX 121 c  5) Elise ("Liesel") Friederike Wilhelmine Siebel, * 1. Okt. 1902 zu Gummersbach, ‡ 6. Okt. 1923 zu Gummersbach, mit Ernst-Lothar Carl von Knorr, Komponist, Berlin-Zehlen-


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dorf, Waldhüterpfad 9, * 2. Jan. 1896 zu Eitdorf a. d. Sieg, [S. v. Karl Ferdinand von Knorr, Dr. chem., Apotheker, * 14. Okt. 1859 zu Dortmund, † 2. Mail 1907 zu Bonn, und Eugenie Sophie geb. Merten, * 10. Aug. 1857 zu Urdenbach, Bez. Düsseldorf, † 11. Nov. 1921 zu Detmold.]


2 Kinder: a) Friedrich-Carl Jobst von Knorr, * 18.Dez. 1925 zu Berlin-Charlottenburg; b) Ellen Amelie Margarethe von Knorr, * 22. Juli 1928 zu Berlin-Lichterfelde.


IX 121 d  Anna ("Aenne") Laura Auguste Steinmüller, * 11. April 1875 zu Gummersbach, ‡ 15. Nov. 1895 ebda. mit Walther Pickhardt, Kaufmann, Major d. Res., zu Gummersbach, Kaiserstraße, * 21. Dez. 1864 ebda., [S. v. Wilhelm Pickhardt, wld. Kaufmann, und Karoline geb. Baum].


3 Kinder: IX 121 d 1) - 3): 1) Walter, * 8.Dez. 1896 zu Gummersbach; 2) Erich, * 23. Sept. 1898 ebda.; 3) Ellen, * 9. Juni 1902 ebda.


IX 121 d 1) Walther Lebrecht Ewald Pickhardt, * 8. Dez. 1896 zu Gummersbach, Kaufmann, Oberleutnant a. D., ebda., ‡ mit Erna Kohlmeier, * 25. April 1904 zu Gummersbach.


1 Sohn: H. Pickhardt, * 9. April 1924 zu Gummersbach.

IX 121 d 2) Erich Pickhardt, * 23 Sept. 1898 zu Gummersbach, Direktionsassistent bei den Schwäbischen Textilwerken A. G. in Ebersbach a. d. Fils, Württemberg.


IX 121 d 3) Ellen Pickhardt, * 9. Juni 1902 zu Gummersbach, ‡ 10. Mai 1924 ebda. mit Harry Georg Weber, Betriebsleiter in den Bleicherei-, Färberei- und Appreturanstalten Gustav Ernstmeier G.m.b.H., Herford i. W., * 29. Sept. 1900 zu Schlüsselburg bei St. Petersburg (Leningrad), [S. v. David Johann Weber, Fischereibesitzer,  19. Mai 1862 zu Wellnigholzhausen bei Celle (Hann.), z. Z. Lütgenrode b. Höxter u. Anna geb. Steinfeldt, * 9. Jan. 1876 zu Mülheim/Rhein.]


1 Kind: Harry Klaus Weber, * 9. Nov. 1925 zu Gummersbach.


IX 121 e Marie Anna Adele Steinmüller, * 18. Aug. 1878 zu Gummersbach, ‡ 25. Aug. 1898 zu Gummersbach m. Karl Gustav Arthur Haegele, Besitzer d. Südd. Präzesionswerkes Geislingen/Steige, Wohnung ebda., Kaiser Wilhelm





Carl Haegele


WMF-Fabrik











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Straße 16, * 20. Mai 1873 Eßlingen a. N., [S. v. Carl Haegele, wld. Geh. Kommerzienrat, Begründer der Württemberg. Metallwarenfabrik Geislingen/Steige, * 30. Jan. 1847 zu Ulm, † 19. April 1926 zu Stuttgart, u. Bertha, geb. Ritter, * 17. Dez. 1847 zu Stuttgart, z. Z. ebda.].


3 Kinder: IX 121 e 1)-3): 1) Kurt, * 30. Juni 1899 zu Geislingen/Steige; 2) Rolf, * 13. Okt. 1904 ebda.; 3) Hans-Günther, * 14. Juli 1908 ebda.


IX 121 e 1) Kurt Karl Lebrecht Haegele, * 30. Juni 1899 zu Geislingen/Steige, Dr. rer. pol., Fabrikdirektor des Süddeutschen Präzesionswerks, ebda., ‡ 10. Dez. 1925 zu Braunschweig m. Irmgard geb. Kremling, * 3. Mai 1903 ebda., [T. v. Hermann Kremling, * 11. März 1866 zu Schöppenstädt, z. Z. Braunschweig, und von Paula geb. Zepf, * 22. März 1875 zu Frankfurt a. M., z. Z. Braunschweig].


1 Tochter: E. M. Haegele, * 30. April 1929 zu Geislingen/Steige.


IX 121 e 2) Rolf Hans Haegele, * 13. April 1904 zu Geislingen/Steige.


IX 121 e 3) Hans-Günther Haegele, * 14. Juli 1908 zu Geislingen/Steige, Student der Handelshochschule in Stuttgart.


Chronik
der Familie Luyken und Anverwandten.

Generation IV. (Fortsetzung zu Heft 8, 4)

IV 9-10, Nachkommen von

III 3        Johannes Luyken (1624-1691), Kaufmann in Wesel; aus 1. Ehe mit Magdalena geb. Mirmanns, [vgl. S: 411 - 413].


IV 10      Sara Elisabeth Luyken, * 5. Juli 1674. † 1698, ‡ mit Hermann Böninger, Prediger zu Duisburg, getauft: 15. Aug. 1663, † 1716 zu Hattingen [vierter Sohn von Dietrich Böniger, Kaufmann zu Duisburg; der ein Sohn von Peter Böninger (1592-1688), Kaufmann und Ratsherr zu Duisburg war; der Vater des letzteren hatte 1598 den Bürgereid in Duisburg geleistet]. (Vgl. Fußnote 1) auf f. S.)



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1 Kind: V 27: Christina (Elisabeth (?) Barbara B., * 21. Sept. 1696 zu Duisburg.

"Von Mai1) 1670 bis zum Frühjahr 1683 besuchte er das Duisburger Gymnasium und studierte dann in seiner Vaterstadt Theologie. 2) Es ist nicht uninteressant, die den damaligen Gymnasiasten gestellten Themen zu öffentlichen Schulvorträgen kennen zu lernen, deren Formulierung der Reife der jungen Leute wenig entsprach. So mußte Hermann Böninger mit anderen Schülern zusammen vortragen: "De brevitate vitae", De certis passionis Christi partibus", "De summo bono; - - -

Ueber Hermann Böningers Tätigkeit in den ersten Jahren nach Abschluß des Studiums ist uns wenig bekannt. In der Zeit bis zur Pfarrerwahl bot die Vertretung erkrankter Geistlicher hie und da eine vorübergehende Beschäftigung. So vertrat er den Pastor Wilhelm Deusius zu Kettwig in seiner Krankheit, und als dieser 1690 gestorben war, schlug der Präses der Duisburger Classe, Pastor Johann Pavenstett, seinen Amtgenossen vor, ihre Verpflichtung zu je zwei Predigten in dem verwaisten Kettwig dem Candidaten Böninger, einem "iuvensis satis modestus et pius", zu übertragen und ihm dafür 1 ½ Rtlr. zu vergüten, falls ihnen die persönliche Vertretung "in dieser winterlichen Zeit allzu beschwerlich" fiele.

Im Sommer 1692 wurde Hermann Böninger von dem Besitzer des Hauses Bruch bei Hattingen, dem Generalleutnant Freiherrn von Heyden, zum Prediger berufen; gleichzeitig verpflichtete ihn die Gemeinde Hattingen, "bey Abwesenheit der Herrschaft auf dem Hause Bruch ....den öffentlichen Gottesdienst mit predigen und Sacramenten aufzutheilen in der Stadt Hattingen zu verrichten".

Ueber seine Ordination berichten die Akten der Ruralpredigerclasse weiter: "Sie (die Pastöre Mylaeus von Bochum und Peil von Gevelsberg) dann darauff am 8. July nachmitags den ordinandum dominum Böninger in Hattingen in Herrn Dr. Erckels Behausung vor sich beschieden, deßen testimonia besehen und mit Ihm ein tentamen eruditionis in Gegenwart der Eltesten der Hattingschen Gemeind vorgenohmen. Und nachdem man Ihn dominum Böninger sowohl im Leben alß in der Lehr dergestalt qualificirt befunden, daß Er alß ein guter Hirtt der Gemein daselbst vorstehen könte, so hat Er am folgenden Tage alß am 9ten July


1) Vgl. Dr. Walter Ring: "Vier Pfarrer aus dem Duisburger Geschlecht Böninger", Monatshefte für Rheinische Kirchengeschichte, Heft 11, Jahrgg. 22. Die obige Lebensbeschreibung Hermann Böningers ist dieser Abhandlung (S: 339-341) entnommen.

2) 1683, 11. April: Hermannus Bonninger, Duisburgensis.





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auff dem Hause Bruech bey großer frequentz so wol von Lutherisch alß von reformirten die predigt gehalten ex 2. Tim. 2. v. 15. Nach gehaltener Predigt aber ist dominus Böninger a domino Mylaeo/: alß von Herrn Inspectorn Platenio propter morbum absente dazu requiriret und substituiret: mit Zuziehung domini Peil praelechtis praelegendis more consueto per impositionem manuum zum Predigambt solenniter ordiniret und installiert worden." Dazu verpflichtete sich der junge Pastor vor der nächstjährigen Classicalversammlung in Schwelm, "in Lehr und Leben nach Gottes heyligem Wort, heilsahmer Kirchenordnung und Heydelbergischem Catechismo sich zu betragen."

Den Anforderungen seines Doppelamtes genügte Pastor Hermann Böninger später in der Weise, daß er an den vier jährlichen Bußtagen und an den zweiten Tagen der hohen Feste zu Bruch, sonst aber in der Stadt Hattingen predigte.

Die reformierte Gemeinde Hattingen war arm. Sie hatte für ihren Gottesdienst erst kürzlich ein Haus in der Stadt, das "Weinhaus", gemietet. Der letzte Besitzer des Hauses schenkte es der Gemeinde, und diese brachte durch jahrelanges kollektieren das Geld zusammen, um es in der Zeit von 1711-1737 allmählich zu einer Kirche umbauen zu lassen.3)

Die Vereinigung der Gemeinden Bruch und Hattingen wurde durch die reformierte Gemeindevertretung zu Hattingen nach dem 1716 erfolgten Tode Pastor H. Böningers wieder gelöst, nachdem es schon zu seinen Lebzeiten mehrmals zu temperamentvollen Auseinandersetzungen zwischen dem Pfarrer und seiner Gemeinde gekommen war. Es handelte sich dabei um die Vergütung, die der nur gering besoldete und daher in steter Geldverlegenheit befindliche Pastor Böninger für die in Hattingen verrichteten Amtshandlungen beanspruchte. Wer im Recht war, läßt sich nicht mehr feststellen. Die märkische Synode bemühte sich, den Streit beizulegen und trat wenigstens soweit auf die Page des durch "einige calumniöse Schriften" angegriffenen Geistlichen, daß sie aussprach: "... und kann Synodus nicht billigen, daß ein Prediger, wider dessen Lehre und Leben man nichts sonderliches mit genugsamen gründen vorzustellen weiß, dergestalt angezöpft werde."

In seinen späteren Lebensjahren befand sich Pastor Böninger, soweit es Gehalts- und andere Geldfragen anging, nicht immer in Uebereinstimmung mit seiner Synode.

Er starb 1716 in Hattingen."



3) Vgl. H. Heppe: Geschichte der evangelischen Gemeinden der Grafschaft Mark. II, S. 285/86. Iserlohn 1870.


Druck: Hermann Zeidler, Zerbst, Markt 23


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Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten.


9. Jahrgang.     Berlin, W, September 1929.      Heft 3.


Ereignisse des Jahres 1929.
(Fortsetzung zu Heft IX, 2)

Geboren:

12. Aug.  F. G. Luyken zu Gummersbach, 2. Sohn von  Dr. med. Herbert Luyken, prakt. Arzt, ebda., Luisenstr. 3, und Erika, geb. Bieneck (X 190, vgl. S: 198).


21. Sept.  H.-U. H. zu Mülheim (Ruhr)-Speldorf, Tochter von  Dr. jur. Hans Heine, Gerichtsassessor, ebda., (vom 1. Nov. ab in Duisburg, Hohenzollernstr. 270) und Meta, geb. Braumüller (vgl. Heft 8, 4, S: 404).

.

Getauft:

14. Juli    E.-M. H. zu Geislingen-Steige, Tochter von  Dr. rer. pol. Kurt Haegele, Fabrikdirektor ebda., und Irmgard, geb. Kremling (IX 121, e, 1, vgl. S: 436).


Verheiratet:

2. Mai      (Nachtrag zu Heft 9, 2) Ida Hammacher (XI 124, S: 347) zu Wiesbaden, [T.  v. Walther Hammacher (X 76, S: 128) und Ida, geb. Ellenberger] mit Wilhelm von Nathusius, Landrat in Marienberg im Westerwald, (Verlobung siehe Heft 9, 1, S: 417).


4. Juli      Gustav Mottau, Oberförster i. R., bisher in Steinau b. Schlüchtern, Bez. Kassel, (X 6, vgl. S: 68), verm. zu Barmen mit Emilie Bierhoff, T. v. † Friedrich Bierhoff, wld. in Essen-Ruhr und † Amalie, geb. Kratz.


6. Juli       Ilse Kühn [IX 253, vgl. S: 408, T. v. Hermann Kühn, Berlin-Lichterfelde, Sternstr. 15, und Hulda, geb. Leuken, (X 199, S: 20), verm. zu Berlin mit Albert Haensel, (S. v. † Ernst Haensel u. Magda, geb. Christensen in Hamburg. Das junge Paar wohnt in Hamburg, Im Winkel 21.






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15. Sept.  Margrit Sethe zu Bernburg, [X 20 b, S: 72] m. Friedrich Ehle, Kaufmann in Salzwedel.


Juli           Auf den neuzuerrichtenden Lehrstuhl für Erz-Aufbereitung an der Montanistischen Hochschule zu Leoben wurde berufen: Dr. Ing. Walter Luyken, Abt.-Vorstand am Kaiser-Wilhelm-Institut zu Düsseldorf, [X 25, vgl.  S: 83]. Dr. W. Luyken hat diesen Ruf abgelehnt.


28. Aug.   Das 80. Lebensjahr vollendete:

Lina Kämper, Exc.
geb Luyken.
Berlin-Grunewald, Gillstraße 9
(IX 13, vgl. S: 24)

Es war ein reizvoll gemütlicher Festabend in der behaglichen Kämper-Wohnung im Grunewald, ein kleiner frohgestimmter Familienkreis, der sich um die geliebte Jubilarin vereinigte, und an dem teilzunehmen auch der Herausgeber dieses Blatte die große Freude hatte.

Das jüngste der Familien-Mitglieder, der einjährige Urenkel Friedhelm von Pilgrim, hatte schon früher als kleiner Goldkäfer gratuliert, um dann die weitere Repräsentation an diesem Festtage den "Großen" vertrauensvoll zu überlassen.

An zwei mit Blumen hübsch gezierten Tafelrunden entwickelte sich bald bei sehr genußreichem Mahle eine anregende fröhliche Unterhaltung.

In seiner Festrede erinnerte der Schwiegersohn der Jubilarin, Dr. Friedrich Conze, Ministerialdirektor, (X 28, S: 94) daran, daß in diesen gleichen trauten Räumen und im Beisein fast der gleichen Gäste nun schon zum dritten Male innerhalb weniger Jahre eine dem Anlaß nach seltene Familienfeier begangen würde, da hier im Jahre 1923 die Goldene Hochzeit (vgl. S: 124) seiner Schwiegereltern und 1925 der 80. Geburtstag von Exc. Hugo Kämper (vgl. S: 211) gefeiert worden sei.

Wie sein Bild dort auf der Staffelei mitten unter uns sei, so verbleibe auch das Gedenken an den nun Abgeschiedenen lebhaft in unserem Herzen


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und erhöhe die Innigkeit der Feier und die Herzlichkeit der Wünsche für seine Gattin, die heute als 80jähriges Geburtstagskind in bewundernswerter geistiger und körperlicher Frische den Mittelpunkt des Festes bilde.

Im weiteren Verlauf gab der älteste Enkel der Jubilarin, Dr.  
Günter Conze (XI 35, S: 219) dem von allen Gästen warm mitempfundenen Gefühl des herzlichen Dankes für seine liebe Tante, Frl. Elisabeth Kämper, (X 27, S: 84) Ausdruck, welche ebenso wie bei den früheren hier begangenen Festlichkeiten auch heute die Vorbereitungen des Abend so schön geplant und durchgeführt und keine Mühe für die wohlgelungene Feier gescheut habe.

Als am Schluß der Tafel der erquickende Kaffee gereicht und die lebhafte Unterhaltung fortgesetzt wurde, erschienen im Türrahmen auf hellbeleuchteter Leinewand plötzlich seltsame Schattenfiguren, die sich bei der weichen Melodie alter und ältester urdeutscher Volkslieder rhythmisch und pathetisch - auch drollig zugleich - bewegten. Diese alten Lieder waren: 1) "Danz, Danz, Quiselsche, dann schenk ich Dich ein Ei!" 2) "War einst ein steinalt Jüngferlein, das kam zum Himmelstor". 3) "Es freit ein wilder Wassermann ... die schöne junge Lilofei."

Die ganze Aufführung war von der ältesten Enkelin der Jubilarin, Hetty von Pilgrim, geb. Conze, zusammengestellt und geleitet; sie selbst wirkte auch unter den Schattenfiguren mit, zu denen außer ihrem Gatten Max von Pilgrim (XI 123, S: 146), Elsbeth Kämper, geb. Patschkowski (X 29, S: 92) mit ihrem Sohne Hans und ihrer Tochter Ilse gehörten. Reicher Beifall dankte allen Teilnehmern des wohlgelungenen Spiels, das ebenso wie der ganze schöne Abend allen, die dabei sein durften, eine liebe und gern wieder aufgefrischte Erinnerung bleiben wird.


16. Juli    Das 81. Lebensjahr vollendete
Johanna Luyken, geb. Hesse in Siegen, Coblenzerstraße 35 [IX 33, vgl. S: 35].


24. Aug.   Den 82. Geburtstag beging
Albert Kehl, Renter in Wesel, Dimmerstr. 10, [IX 63, vgl. S: 45].


16. Aug.   Den 83. Geburtstag feierte
Hulda Luyken, geb. Hassel zu Rüthen in Westfalen [IX 29, vgl. S: 34].


Das 86. Lebensjahr vollendete:

24. Sept.  Eduard Sethe, Rentner in Kassel, Kronprinzenstr. 26 [IX 10, vgl. S: 54].

Anschriften-Veränderungen:

1. Juni      (Nachtrag zu Heft 9,2)
Arnold Hilger, Dipl.-Ing., Oberingenieur u. Vorstand der Bergmann-Elektr.-Werke, und Emma, geb. Luyken, Wohnung bisher Düsseldorf-Oberkassel, jetzt: Meerbusch bei Büderich, Krs. Neuß, [IX 89, vgl. S: 59].






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29. Juli.    Dr. jur. Werner Sardemann und Ita geb. Schünemann, Wohnung bisher: Hamburg, jetzt: Köln, Jülicherstr. 5, [X 141, S: 176].


28. Sept.    Otto Lorenz, Generalleutnant a. D., und Retha, geb. van Woelderen, Wohnung bisher: Berlin-Lichterfelde, jetzt: Hannover, Hindenburgstr. 3, [IX 82, S: 56].


Todesfälle:

Am 21. Nov. 1928 *) verstarb zu Morroschin in Pommerellen der Rittergutsbesitzer

Ernst Röhrig

Major a. D.

unerwartet an Herzlähmung. Gustav Emil Ernst Röhrig war am 25. Aug. 1873 auf Rittergut Mirchau bei Danzig als ältester von 5 Söhnen und fünftes von 12 Kindern des Rittergutbesitzers Ernst Röhrig (1837-1909) und Frau Johanne, geb. Luyken (1847-1913) geboren, [IX 34, vgl. S: 151].

Nachdem er die erste Kindheit auf dem väterlichen Gut im großen Kreise der Geschwister verlebt hatte, kam er mit 9 Jahren auf das Gymnasium nach Lauenburg i. P. und dann 2 Jahre später auf das Kgl. Gymnasium zu Danzig, wo er 1892 das Abiturienten-Examen bestand. Am 12. April 1892 trat Ernst R. als Fahnenjunker in das 2. Westpr. Feld-Art.-Regiment 36 zu Danzig ein und wurde am 18. Nov. 1893 zum Leutnant befördert. Am 18. April 1903 rückte er zum Oberleutnant, am 10. Sept. 1910 zum Hauptmann auf und wurde am 4. Mai 1911 zum Chef der 6. Batterie ernannt. Infolge eines Unglücksfalls, der ihn des Lichtes auf einem Auge beraubte, mußte er seinen Abschied aus dem Heere nehmen.

Bei Kriegsausbruch im Jahre 1914 meldete sich Ernst R. sofort wieder bei demselben Regiment und erhielt zuerst die Führung seiner alten 6. Batterie, mit der er ins Feld rückte, (vgl. den Bericht über die Kriegsteilnahme Ernst Röhrig's auf S: 153). Als Anerkennung für seine an der Front bewährte persönliche Tapferkeit und seine im rechten Augenblick bewiesene Entschlußfähigkeit wurde ihm schon frühzeitig das Eiserne Kreuz I Kl. durch Feldmarschall von Mackensen persönlich überreicht.

Im Jahre 1916 war Ernst R. zum Major befördert worden, mußte sich dann aber schweren Herzens entschließen, aus der Front auszuscheiden,


*) Diese Todesnachricht ist der Chronistelle erst im Sept. ds. Js. zugegangen.

Der Herausgeber


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da eine Augenentzündung auch das andere Auge in Gefahr brachte. 1916 wurde er zum Kommandeur der Ersatz-Abteilung seines 36. Feld-Art.-Rgts. in Marienburg ernannt.

Am 31. Jan. 1900 hatte sich Ernst R. mit
Else geb. von Hertzberg, später Herrin auf Morroschin, (im jetzigen Pommerellen), der Tochter von Bruno von Hertzberg, wld. Herr auf Morroschin-Owidz, (1851-1906), und Clemence, geb. von Transehe-Roseneck (1854-1918) verheiratet. Aus dieser Ehe sind zwei Kinder hervorgegangen: Fritz R., geb. 25. März 1903 und Ursula R., geb. 25. Sept. 1909.

Nach dem Weltkriege widmete sich Ernst R. ganz der Leitung seines Rittergutes Morroschin, das er trotz der politischen Bedrängnis und der wirtschaftlichen Not der Zeit nicht nur durchzuhalten vermochte, sondern sogar als Musterwirtschaft auszubauen verstand. Neben zahlreichen Ehrenämtern, die ihm anvertraut wurden, widmete er sich vor allem der Pflege und Förderung der evangelischen Kirchengemeinde zu Morroschin. Dem Dank für diese rege Betätigung und für seine Hilfsbereitschaft jedem notleidenden Deutschen im besetzten Gebiet gegenüber, gab sein Pfarrer bei der am 24. Nov. 1928 in Danzig erfolgten Einäscherung noch besonders innigen Ausdruck dahin, daß die evangelische Kirche, zu der Morceszcyn gehöre, ihre beste Stütze mit Ernst Röhrig verloren habe.


Am 7. August 1929 entschlief plötzlich und unerwartet am Herzschlage

Alfred Luyken

zu Wesel.

Alfred Carl Wilhelm Luyken war als zweiter Sohn und jüngstes der vier Kinder von Daniel Luyken (1833-1909) und Lina, geb. Bagel (1836-1908) am 23. Dez. 1867 zu Wesel im Luyken'schen Hause, Baustraße 42 a, geboren. Die frohe und glückliche Jugendzeit, die er mit seinen anderen drei Geschwistern und mit seinen späteren Schwagern Richard und Wilhelm Neuhaus verleben konnte, war noch besonders verschönt durch den häufigen Aufenthalt auf dem von ihm besonders geliebten Gute Aap bei Wesel, mit dessen damaligen Pächtern ihn auch später ein freundschaftliches Verhältnis verband. Da sein Sinn mehr auf das Praktische gerichtet war, verließ Alfred L. das Gymnasium zu Wesel mit dem Prima-Zeugnis, um die kaufmännische Ausbildung in der väterlichen alten Familien-Firma "Daniel Luyken, Dan. Sohn" zu erhalten.

Hierauf widmete er sich bei Professor Fresenius in Wiesbaden dem Studium der Chemie und trat dann zwecks weiterer praktischen Ausbildung zum Seifen-Fachmann als Volontär bei der altbekannten Seifenfabrik "Diemar und Heller" in Kassel ein.





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Die militärische Dienstzeit als Einjährig-Freiwilliger beim 7. Feld-Art.-Rgt. zu Wesel, in dem auch sein älterer Bruder Daniel (X 3, 1864-1920, vgl. S: 67) und andere Familienangehörige gedient hatten, fällt in das Drei-Kaiser-Jahr 1888. Nach anschließender kurzer Tätigkeit im elterlichen Geschäft unternahm Alfred L. in den Jahren 1890/91 eine Amerika-Fahrt, auf der er Gelegenheit hatte, in den größten Seifenfabriken zu arbeiten. Bald nach seiner Rückkehr verlobte sich Alfred L. mit seiner langjährigen Jugendfreundin Else Neuhaus, der Tochter von Richard Neuhaus (1837-1919) und Caroline, geb. Meinhard, (1839-1908).

Am 12. Sept. 1913 wurde die Ehe geschlossen, der vier Söhne entsprangen: Richard (g. 1894), Karl (g. 1897), Daniel (g. 1899) und Alfred (g. 1904). In den ersten Jahren seiner Heirat war Alfred L. in der elterlichen Firma beschäftigt. Nach dem Todes seines Schwagers Wilhelm Neuhaus, der bei einem Jagd-Ausflug verunglückte, trat Alfred L. im Jahre 1903 in die Leinölfirnisfabrik "E. Neuhaus Söhne" zu Wesel ein, die von seinem Schwiegervater Richard Neuhaus gemeinsam mit dessen Bruder Karl gegründet worden war; es gelang ihm, diese Firma vor dem Weltkriege zu hoher Blüte zu entwickeln. In diese Zeit fällt auch die Gründung des Michelkonzerns, der die Braunkohlen-Gewerkschaften Michel, Leonhardt, Vesta, Gute Hoffnungshütte umfaßt, und an deren Zusammenschluß auch Alfred L. sich rege beteilgte; außerdem gehörte er seit 1906 dem Grubenvorstand sämtlicher Gewerkschaften des Michelkonzerns an. Wenige Jahre vorher war er bereits in den Grubenvorstand der Braunkohlengewerkschaft Bellerhammer gewählt worden. Als Nachfolger seines Vaters kam Alfred L. 1908 in den Aufsichtsrat der unter führender Beteiligung seines Vaters gegründeten Weseler Bank, wurde bei deren Verschmelzung mit der Essener Kreditanstalt (1919) in den Aufsichtsrat dieses Instituts gewählt und bei der Fusion des letzteren mit der Deutschen Bank in deren Ausschuß für das rheinisch-westfälische Industriegebiet übernommen. Schließlich wurde Alfred L. auch vom Michel-Konzern, als dieser 1924 das Stahlwerk Becker übernommen hatte, und im Jahre 1929 - kurz vor seinem Tode - auch von der Zement-Fabrik Karlstadt in den Aufsichtsrat gewählt.


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Im Jahre 1906 hatte Alfred L. das Gut Sorgvliet bei Wesel anstelle des inzwischen verkauften Gutes Aap erworben.

Auf Sorgvliet verlebte Alfred mit seiner Familie während mancher Jahre glückliche Sommermonate und es war besonders auch in der Nachkriegszeit seiner erwünschte Zuflucht und Erholung. Bei Ausbruch des Weltkrieges stellte sich Alfred L. sofort als kriegsfreiwilliger Oberleutnant d. R. seinem Regiment zur Verfügung, während seine beiden ältesten Söhne Richard und Karl als Fahnenjunker in das Feld-Art.-Rgt. 43 eintraten.

Zunächst ist Alfred L. Aushebungskommissar, dann Kommandant des Bahnhofs Köln-Gereon. Im Januar  915 erfolgt seine Beförderung zum Hauptmann, er wird Kommandeur einer Munitionskolonne im Elsaß.

Anläßlich des Heldentodes seines zweitältesten Sohnes Karl L., am 4. Juni 1915, der als Ulanenfähnrich im Osten fiel, (vgl. Ehrentafel im Heft 1, 1), unterbrach Alfred für kurze Zeit seine Tätigkeit an der Front und übernahm dann noch vor Ende desselben Jahres als Hauptmann eine aktive Kriegsdienststelle beim Stabe einer Geräte- und Munitions-Verwaltung, die ihn erst nach Siebenbürgen, später nach Galizien führt, und die er bis zum Ende des Krieges an der Ostfront innehatte. Als Anerkennung für seine hierbei gezeigten organisatorischen Verdienste erhielt Alfred L. das Eiserne Kreuz und das Oesterreichische Verdienstkreuz.

Die Silberne Hochzeit im Sept. 1918 wurde wegen des im selben Jahre voraufgegangenen Heldentodes auch des drittältesten Sohnes Daniel, der als Gefreiter beim Feld-Art.-Rgt. 53 bei Amiens am 31. Mai 1918 gefallen war, [vgl. Ehrentafel und anschließende Erläuterungen in Heft 1, 1], nahe der französischen Front, wo der älteste Sohn Richard stand, in aller Stille gefeiert. - -

An dem Verlust des großen Krieges und an der Revolution hat Alfred L. schwer getragen. Die unglücklichen Nachkriegs-Verhältnisse und die Inflation verhinderten einen Wiederaufbau der Firma E. Neuhaus u. Söhne, die nur in kleinem Maßstabe weitergeführt werden konnte.

Im Jahre 1921 hatte Alfred L. von seinen Geschwistern und Schwägern deren Besitz-Anteile an der 1908 in eine G. m. b. H. umgewandelten Firma "Daniel Luyken Dan. Sohn" übernommen, in die dann sein ältester Sohn Dr. Richard L. [XI 11, vgl. S: 216] als Geschäftsführer und Gesellschafter eintrat. Da die Aufrechterhaltung der alten Familien-Gründung von Jahr zu Jahr immer höhere Opfer erforderte, mußte Alfred sich schweren Herzens zu ihrer Stillegung Ende 1928 entschließen. Die Firma "Dan. Luyken Dan. Sohn" besteht jetzt nur noch als bloßes Verwaltungs-Geschäft weiter, der Betrieb als solcher und die Kontor-Räume sind verpachtet.

Unter den geschäftlichen Sorgen der letzten Jahre hatte Alfred L. um so schwerer zu leiden, als ihm seit dem 19. Jan. 1924 seine geliebte und treue Lebensgefährtin durch den Tod entrissen war (vgl. den Nachruf für Else Luyken, geb. Neuhaus, in Heft 4, S: 149 f). Diesen Verlust hat er nie ganz zu überwinden vermocht, er beeinträchtigte seinen Lebensmut und seine Lebensfreude. Die hauptsächliche Erholung bildete für ihn die Jagd. Weit mehr als 25 Jahre war er Vorsitzender des Weseler Jagdschutzver-





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eins und mit Stolz trug er die goldene Medaille und Ehrennadel des Allgemeinen Deutschen Jagdschutzvereins.

Das Bestreben, die alte Weseler Gesellschaft nach der Revolution wieder zu vereinigen, veranlaßte ihn im Jahre 1926, die Erste ältere Bürgersozietät in Wesel, die im Kriege ihr Heim verkauft hatte, und deren Betrieb ruhte, wieder aufleben zu lassen. Das Stadtverordneten-Mandat, das ihm nach der Revolution von der Deutschen Volkspartei übertragen worden war, hat Alfred L. wegen Zeitmangels nur kurze Zeit auszuüben vermocht. Dagegen war er etwa 25 Jahre lang Mitglied der Handelskammer Wesel bezw. der Niederrheinischen Industrie-Handelskammer Duisburg-Wesel; bei seinem freiwilligen Ausscheiden von dort im Jahre 1929 wurde ihm ein sehr ehrenvoller Dank durch Ueberreichung einer Ehrengabe zuteil.

Mit Interesse widmete sich Alfred L. in den letzten Jahren dem kirchlich-evangelischen Leben. Er war Repräsentant der evangelischen Gemeinde und Mitglied des Kirchenvorstandes in Wesel, ferner Vorstandsmitglied des evang. Kirchenbauvereins in Obrighoven und Vorstandsmitglied der evang. Arbeiter-Kolonie "Lühlerheim." - -

Die letzten Jahre brachten ihm Krankheiten und Beschwerden mancherlei Art. Ein längerer Kuraufenthalt in Bad Bertrich vermochte keine durchgreifende Besserung zu bringen. Kurz nach seiner Rückkehr von dort traf Alfred in der Frühe des 7. August ein Herzschlag, der ihn ohne Schmerzen - so wie er sich es immer gewünscht hatte - schnell entschlafen ließ.

Von seinem Gute Sorgvliet aus, wo er die glücklichsten Stunden seines Lebens genossen, und wo er Ruhe fand von den Lasten des Tages, aufgebahrt unter freiem Himmel - wie sein Wille war - wurde Alfred Luyken am 10. August unter großer Teilnahme aus allen Kreisen heimgeleitet zur letzten Ruhe.


Am 8. August 1929 verstarb zu Wesermünde

Else Leuken,
geb. Hagemeister
,

im eben vollendeten 40. Lebensjahre.

Luise Emma Elsa Hagemeister wurde am 19. Juni 1889 zu Paffendorf bei Halle a. d. Saale geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann und spätere Rentner Wilhelm August Franz Hagemeister (1859-1923) und Christine Luise, geb. Röhr (1861-1924). Else H. besuchte die Schule erst in Paffendorf und dann in Halle, wohin ihre Eltern inzwischen verzogen waren. Nach Beendigung der Schulzeit widmete sie sich gern den verschiedenen Betätigungen im Haushalte. Im 19. Lebensjahr lernte Else H. ihren späteren Gatten Walter Leuken [ältesten Sohn von Walter L.(1853-1891) und Hermine, geb. Schrey


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(1863-1922)] kennen, der damals in Halle studierte. Die Hochzeit fand am 5. Sept. 1909 statt. Else L. schenkte ihrem Gatten 2 Söhne: Hans Joachim Walter L. (geb. 13. Juni 1909) und Lothar L. (geb. 3. Jan. 1912), der den Eltern schon im zarten Alter von 4 Monaten entrissen wurde († 3. Mai 1912). Der jetzt einzige Sohn Walter L. ist auch der einzige männliche Nachkomme in der gesamten Linie Leuken der XI Generation.

Während des letzten Sommers war Else L. zu Bekannten nach Wesermünde gefahren, wo sie frohe 5 Wochen der Erholung zubrachte. Der Abschluß dieser schönen freien Zeit sollte auch das Ende ihres Lebens werden. Seit ihrem 16. Lebensjahr litt Else L. an asthmatischen Beschwerden, die im Laufe der Jahre ihr Herz in Mitleidenschaft zogen. Kurz vor ihrer geplanten Abreise von Wesermünde erlag sie - fern von ihrem Gatten und Sohn - am 8. August morgens 7¾ Uhr im Schlaf einem Herzschlag, dem in der Nacht ein schwerer Herzkrampf vorausgegangen war. Ihre Leiche wurde mit dem Auto nach Halle überführt und auf der Leukenschen Ruhestätte des Gertraudenfriedhofes beigesetzt.


In der Nacht zum 13. September 1929 verschied sanft an Altersschwäche

Adolf Braun

im fast vollendeten 78. Lebensjahre zu Neheim (Westf.).

Gustav Adolf Braun war am 29. Dez. 1851 zu Ronsdorf (Kreis Lennep) als 2. Sohn und jüngstes von 9 Kindern geboren. Sein Vater, Carl Braun (1810-1869), war Teilhaber der Munitionsfabrik Braun und Bloem in Ronsdorf, seine Mutter war Amalie, geb. Pieper. Als die Fabrik im Jahre 1859 nach Düsseldorf verlegt wurde, siedelte auch die Familie dorthin über.

Nach Beendigung der Schulzeit daselbst auf dem damals noch in der Marienstraße belegenen Realgymnasium und der anschließenden kaufmännischen Ausbildung wurde Adolf Braun Teilhaber in der Firma seines Schwagers August Faehte u. Co. (Großhandlung für Eisenwaren) in Düsseldorf.

Am 15. Febr. 1883 verheiratete sich Adolf B. mit Berta Luyken [X 2, vgl.  S: 67], der zweitältesten Tochter von Daniel Luyken (1833-1909) und Lina, geb. Bagel (1836-1908) in Wesel.

Aus der Ehe waren 4 Kinder hervorgegangen: Walter (1889-1893); Elsbeth B., geb. 1884, verh. 1912 m. Dipl.-Ing. Rudolf Natorp, gefallen im Weltkriege am 1. April 1916 (vgl. Ehrentafel auf S: 1 u. 25); Martha B., geb. 1885, verm. 1905 m. Oberleutnant Walter Werner, gefallen am 26.8.1914 in der Schlacht bei Tannenberg (vgl. Ehrentafel, S: 1 u. 26); Alfred B. (1894-1927), verh.





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1922 m. Ilse, geb. Desebrock, [vgl. Nachruf für Alfred Braun auf S: 341].

Da die Firma, deren Mitinhaber Adolf B. bisher gewesen war, sich zu klein für den Unterhalt mehrerer Familien erwies, erwarb er im Jahre 1887 die Lampen- und Metallwarenfabrik "Wetzchewald u. Wilmes" in Neheim a. d. Ruhr, welche damals eine führende Stellung in der Lampen-Industrie einnahm und die er im Jahre 1918 verkaufte.

Adolf B. verwaltete neben seiner geschäftlichen Tätigkeit mehrere Ehrenämter. So war er lange Zeit Präsident der Handelskammer zu Arnsberg, im Vorstand der Städt. Sparkasse und Kirchenmeister. Diese und andere Verwaltungsposten mußte er aber nach dem Weltkriege aus Gesundheitsrücksichten niederlegen.

Nachdem Adolf B. schon den Verlust seiner beiden Schwiegersöhne Rudolf Natorp und Walter Werner zu beklagen hatte, traf ihn der vor 2 Jahren erfolgte Tod seines einzigen hoffnungsvollen Sohnes, Dr. med. Alfred Braun, besonders schmerzlich. Der Name seiner Familie lebt jetzt nur noch in den beiden Enkelinnen, den Töchtern seines Sohnes, fort, da Adolf B. selbst der alleinige männliche Nachkomme der großen Familie war.

Im Sommer dieses Jahres hatte die Altersschwäche mehr und mehr zugenommen, von der Adolf Braun am 13. Sept. erlöst wurde. Die Trauerfeier fand am Sonntag, den 15. Sept., im Sterbehause Arnsbergerstr. 28, statt; hieran schloß sich die Ueberführung nach Wesel in das Haus Luyken, Baustr. 58, von wo aus die Beisetzung auf der Ruhestätte der Familie Braun, des Friedhofes zu Wesel, am Montag, den 16. Sept., erfolgte.


Der Bericht über den
3. Familientag am 27.-29. Juli 1929
in Düsseldorf
kommt wegen Platzmangel erst in das nächste Heft.


Chronik
der Familie Luyken und Anverwandten.

Generation IV. (Fortsetzung zu Heft 9, 2, S: 438)

IV 11 - 18, Nachkommen von

III 8      Patroclus Luyken [Leuken] (1633-1693), Bürgermeister zu Duisburg, und Christine, geb. Goldenberg, († 1697) [vgl. S: 395 f].



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IV 11      Wolter Luyken (Leuken) * 28. Aug. 1656 1) zu Duisburg, jung gestorben ebda. (?).


IV 12       Rumoldus (Rombout) Luyken (Leuken), geb. 17. Aug. 1657 zu Duisburg. Das Todesdatum ist unbekannt. 2)

Rumoldus L. kam im Alter von 8 Jahren auf das Gymnasium zu Duisburg, (vgl. Schülerregister des Duisb. Gymn. S: 118). Er verheiratete sich mit Anna Catharina Op de Kamp, * 1665 zu Duisburg (?), gest. 26. Dez. 1748 und begr. am 2. Jan. 1749 in der Salvatorkirche zu Duisburg. Anna Catherina war die älteste von 8 Geschwistern, ihre nächst ältesten Schwestern waren Ida (IV 9, vgl. S: 413 und Gertrud Op de Kamp (vgl. später unter V 37). Ihre Eltern waren Franz Op de Kamp, Schöffe und Ratsverwandter in Duisburg, geb. 6. Okt. 1636 zu Duisburg (?) und Anna Kemkes (Kemkis, Kempgens), die in zweiter Ehe Werner Wilhelm Bachmann (begr. 25. März 1743 in der Salvatorkirche zu Duisburg) heiratete; aus dieser Ehe ging ein Sohn Bachmann hervor, dessen Zweig ausstarb.


4 Kinder: V 28-31; 28) Christina Elisabeth (1690(?)-1756); 29) Anna Cath., * 2. Jan. 1692 (?); 30) Ida; 31) Patroclus (1697-1766).


IV 13       Johann Heinrich (Hendrich) Luyken (Leuken, Leucken), * 10. Mai 1659 zu Duisburg, Todesdatum unbekannt, (er ist wahrscheinlich zu Goch gestorben). Joh. Heinrich L. kam am 1. Mai 1667 auf das Gymnasium zu Duisburg, ["1667 Joaes Henricus Leucken, 8. ann. Duisb. (iensis), ad 6.-tam d. 1. May", (Schüler-Register S: 118)]. Im Oktober des Jahres 1676 begann er das Studium auf der Universität, ["5. u. 9. Okt. 1676 Johannes Henricus Leucken, Duisburgiensis promotus er classibus Duisburgiensis (Immatrikulationsbuch der Universität Duisburg)].

Joh. Heinrich L. heiratete am 13. Mai 1687 Johanna Drögen, geb. Luyken (IV 3, S: 412) die Witwe des Kaufmanns Nicolas Drögen zu Bremen († 18.


1) In Heft 8,3 auf S: 396 muß das Geburtsjahr natürlich auch 1656 (statt 1856) heißen.

2) Das im Familien-Verzeichnis von G. Chr. Philipp Luyken (herausgegeben 1886) angegebene Todesjahr 1748 kann schon im Hinblick darauf, daß seine Gattin bei dem Eingang ihrer zweiten Ehe mit W. W. Bachmann mehr als 83 Jahre alt gewesen sein müßte, nicht stimmen. Offenbar handelt es sich um eine Verwechslung mit dem Todesjahr seiner Gattin. In dem von Daniel Luyken (1762-1848) zusammengestellten Verzeichnis findet sich bei Rumoldus Luyken kein Todesdatum angegeben.

Der Herausgeber.





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Sept. 1684 ebda.), die am 12. Febr. 1655 zu Wesel als Tochter des (Vetters seines Vaters) Johannes Luyken (III, 3, vg. S: 394), aus dessen erster Ehe mit Magdalena, geb. Mirmanns geboren war und am 1. Okt. 1724 zu Goch starb.


4 Kinder: V 32-35: 32) Joh. Rumoldus (1686-1727); 33) Magdalena, * 14. Juli 1690; 34) Christina Elisabeth, * 11. Nov. 1696; 35) Heinrich Patroclus (1698-1730).


IV 14      Wolter Luyken (Leuck, Leucken), * 27. Sept. 1661 zu Duisburg, sein Todesdatum ist nicht bekannt.

Wolter L. wurde am 28. Mai 1668 in das Gymnasium zu Duisburg aufgenommen, ["1668 Mai 28. Walterus Leucken, Duisb(urgiensis) aetatis 7 ann., Dr. Patrocli L. mercatoris filius ad. 6.-tam"; (Schüler-Register S: 124)].

In einer alten Urkunde wird Wolter L. "Edler und hochberühmter Herr, Bürger und Kaufhändler zu Duisburg" genannt. Er vermählte sich mit Sibilla Margaretha Klockenbring.

6 Kinder: V 36-41: 36) Christine Charlotte, * 25. Febr. 1701; 37) Arnold Henrich (1707-1777); 38) Anna Christina, * 10. Jan. 1710; 39) Johannes Hermann, * 14. Mai 1712; 40) Patroclus, * 26. Sept. 1714; 41) Joh. Leonhard, * 21. Juli 1716.


IV 15      Wilhelm Luyken (Leuken), * 22. Juni 1665 zu Duisburg, verheiratet mit Cornelia Gertrud Jansen. (Näheres nicht ermittelt.)


4 Kinder: V 42-45: 42) Christina Margaretha (1700-1736); 43) Aletta Elisabeth, (1709-1767); 44) Catharina Elisabeth, * 1711; 45) Wilhelm * 1716


IV 16      Johann Luyken (Leuken), * 11. April 1668 zu Duisburg, starb jung.

IV 17      Anna Elisabeth Luyken (Leuken), * 14. Jan. 1670 zu Duisburg, jung gestorben.

IV 18      Johann Luyken(Leuken, Leucken), * 2. Juni. 1672 zu Duisburg.

Johann kam am 16. Juni 1680 auf das Gymnasium in seiner Vaterstadt. ["1680, 16 Juni Joannes Leucken, fil. D. Patroculi Lücken ad quintam rec". (vgl. Schüler-Register des Gymnasiums zu Duisb., S: 147)].


Druck von Hermann Zeidler, Zerbst (Anhalt)


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Chronikblätter
für die Familie Luyken und ihre Anverwandten.


9. Jahrgang.     Berlin, W., Dezember 1929.     Heft 4.


Ereignisse des Jahres 1929.
Fortsetzung zu Heft 9, 3

Geboren:

11. Dez.   C. C. B. in Mexiko, Sohn von Kurt Benoit, Geschäftsführer der Agencia Duems G. m. b. H., Mexico D. F. Apartado 73 Bis, und Margarete, geb. Dültgen [XI 21, S: 218].


Getauft:

23. Nov.  Fritz-Gebhard Luyken in Gummersbach, 2. Sohn von Dr. med. Herbert Luyken, prakt. Arzt ebenda, Luisenstr. 3, und Erika geb. Bieneck, [X 190, S: 198]. Die Taufe wurde durch den Onkel des Täuflings, Pfarrer Carl Luyken zu Gummersbach [X 189, S: 197], vollzogen.


Verlobt:

Dez.         Lilly Luyken, Mainz, Schulstr. 8, [XI 216, S: 369, T. v. †  Otto Luyken, wld. Fabrikbesitzer in Düsseldorf und Lina geb. Gundrum, ebenda, Grafenbergerstr. 122], mit Ernst Jungk, Regierungsbaumeister in Mainz, [S. v. Dr. jur. Ernst Jungk, Landgerichtspräsident zu Mainz, und Elsa geb Heck].

(Die Großeltern mütterlicherseits der Braut, Carl Gundrum, früher Hotelbesitzer und Hessischer Landtagsabgeordneter zu Alsfeld in Ober-Hessen, und Luise, geb. Koch, begingen am 25. Nov. 1929 das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit).


Dez.         Friedrich von Pilgrim, Lehramtsreferendar in Heidelberg, [XI 121, S: 146, S. v. Friedhelm von Pilgrim, Oberst a. D. und † Lydia geb. Hammacher (korrigiert von Hedwig)], mit Renate Rocha [T. v. Bogumil Rocha, Pfarrer an St. Lukas, Berlin S. W. 11, Bernburgerstr. 22, und Elisabeth geb. Mohrstedt].


Verheiratet:

7. Okt.     Walter Luyken [XI 113, S: 345], Farmer auf der Hacienda Soyatepec, El Ocotito, via Chilpancingo, Guer-





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rero, Mexiko, [S. v. Hermann Luyken u. Julie geb. Hinsen in Vohwinkel [X 68, S: 118)], mit Elisabeth geb. Huelsmann (T. v. Theodor Huelsmann und Anna geb. Pugge).


19. Okt.   Werner Auen, Dr. med., Facharzt für Chirurgie und Frauenkrankheiten, Berlin-Friedenau, Kaiserallee 77 [XI 229, S: 371, Sohn v. † August Auen und Emmy geb. Luyken in Hamm a. d. Sieg], mit Käte geb. Menthen [T. v. Carl Menthen, Oberingenieur, Berlin-Steglitz, Miguelstr. 3, und Wilma geb. Wolter].

An dieser Vermählungsfeier nahm auch der Großonkel des Hochzeiters, Julius Luyken, der 80 jährige Senior der "Altenkirchener Linie" [IX 110, S: 60], teil.


Die Silberhochzeit feierten:

5. Nov.    Fritz von Elten in Krefeld [X 212, S: 203], Kaufmann ebenda, Nordwall 122, und Jenny geb. Duhr [T. v. † Oskar Duhr, und Johanna geb. Leuken, Krefeld, Antonstr. 156].


Den siebenzigsten Geburtstag feierte:

9. Nov.    Otto Wittig, Oberbaurat i. R. zu Potsdam, Lennéstr. 7, [X 40, S: 94].


Das 82. Lebensjahr vollendete:

3. Dez.     Hugo Luyken in Siegen, Coblenzerstr. 51, [IX 67, S: 46].


14. Nov.  Das Referendar-Examen am Kammergericht zu Berlin bestand mit: "vollbefriedigend"
Karl-Heinz Luyken [XI 48, S: 267], S. v.  Dr. Karl Luyken, Oberregierungsrat, Berlin W. 50, Regensburgerstr. 14, u. Carola geb. von Nordheim.


21. Nov.  Das Gerichtsassessor-Examen zu Berlin bestand mit: "gut"
Franz Claaßen [XI 101, S: 344], S. v. Walter Claassen, Landgerichtsdirektor in Dortmund, Kronprinzenstr. 64, u. Emma geb. Luyken.

Dr. Franz Claaßen erhielt ab 1. Jan. 1930 ein Kommissorium auf dem Oberlandesgericht in Hamm/Westf.


Anschrift-Veränderungen:

1. Okt.     Paul Luyken, Dipl.-Ing., Oberingenieur [X 126, S: 164], seit 1. Dez. im Stahlwerk Hoesch A.-G., Dortmund, vorläufige Wohnung dort, Brüderweg 63; Wohnung der Familie bisher: Stolzenhagen-Kratzwieck, jetzt: Stettin, Burgstraße 16.


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12. Nov.  Hans Wittig [XI 41, S: 219], Oberleutnant a.  D., Juristischer Mitarbeiter bei der Siemens A. G. zu Berlin, und Annemarie geb. Ziegler, Wohnung bisher: Berlin W., Neue Ansbacherstr. 6, jetzt: Berlin-Siemensstadt, Rohrdamm 42.


Gestorben:

Am 21. Dezember 1929 entschlief sanft nach schwerem Leiden zu Bernburg

Erna Sethe geb. Steppuhn

in fast vollendetem 43. Lebensjahr.

Erna Caroline Rosa Lina Luise Steppuhn wurde am 26. Januar 1887 in Weidenhausen, Reg.-Bez. Wiesbaden, als ältere der beiden Töchter des damaligen Pr. Forstassessors Louis Steppuhn, jetzt Forstmeister i. R. zu Zellerfeld im Oberharz, und seiner Gattin Klara, geb. Heede (1863-1910), geboren. Die ersten Kinderjahre verlebte Erna dort bis zur Anstellung ihres Vaters 1891 als Oberförster in Zellerfeld und dann hier die weiteren Jahre bis zur Beendigung ihrer Schulzeit und bis zum Eintritt in die Pension in Weimar. Nach ihrer Rückkehr ins Elternhaus verlobte sich die erst Siebzehnjährige mit dem Bergreferendar, bald darauf Bergassessor Emil Sethe [X 20, S: 71], dem zweitältesten der vier Söhne von Eduard Sethe, [IX 10, S: 54], z. Z. Rentner in Kassel, und † Ernestine geb. Engelhardt (1853-1909).

Nach der Hochzeit am 6. Febr. 1906 zog das junge Paar zunächst nach Grund i. Harz, wo Emil Sethe als Berginspektor tätig war, und von dort über Goslar, Clausthal und Vienenburg im Jahre 1912 nach Mittelsheim im Oberelsaß. Hier verlebte Erna S. mit ihrem Gatten und den inzwischen - am 15. Jan. 1907, 27. Nov. 1908 und 16. Juni 1911 - geborenen Töchtern Hildegard, Margrit und Klara schöne 2½ Jahre im Genuß der herrlichen Gegend zwischen den Vogesen und dem Schwarzwald.

Als Emil Sethe bei Kriegsausbruch als Batterieführer zur Front rückte, reiste seine Gattin mit den drei Kindern zunächst zu ihrem Vater nach Zellerfeld und siedelte von dort im zweiten Kriegsjahre nach Kassel über. Nach dem Kriege zog die Familie nach Bernterode (Untereichsfeld), wo auch - am 24. Mai 1921 - die jüngste Tochter Barbara geboren wurde. Im Jahre 1923 erfolgte dann der Umzug nach Bernburg.

Hier war es Erna S. nach dem bisherigen häufigen Wechsel ihres Aufenthaltes vergönnt, noch mehrere Jahre der Ruhe und des schönsten wahrhaft harmonischen Zusammenseins mit ihrer Familie zu genießen. Im Frühjahr 1928 machten sich bei ihr, die sich sonst einer guten Gesundheit erfreuen konnte, Anzeichen der Leukämie bemerkbar. Die heute noch unheilbare Krankheit schritt zunächst nur langsam vor, sodaß Erna S.





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noch das Heim in Salzwedel für ihre Tochter Margrit und ihren Schwiegersohn Fried Ehle einzurichten und die Hochzeit des jungen Paares am 17. Sept. 1929 auch in erfreulicher Frische mit zu feiern vermochte. Aber nur allzuschnell trat dann der ernste Charakter der tückischen Krankheit hervor, des selbst die bedeutendsten Spezialisten machtlos gegenüberstanden; und so schloß Erna Sethe am 21. Dez. 1929 die Augen für immer - - .

Nach einer kleinen Andacht im Hause am 23. Dez. fand am folgenden Tage, dem Weihnachtstage, die erhebende Feier in der Friedhofskapelle zu Bernburg statt, wo der Sarg, bedeckt mit einer Fülle von Kränzen und Blumen, umgeben von zahlreichen Trauernden, unter Orgelklang zur Einäscherung hinabsank, begleitet vom Segensspruch desselben Pfarrers, der kaum 14 Wochen zuvor ihre Tochter Margrit getraut hatte.


Der III. Familientag Luyken (Leuken)
in Düsseldorf am 27.-29. Juli 1929.

1. Die Vorbereitungen

Schon im Frühjahr 1928 nahm der Vorsitzende unseres Familien-Vorstandes, Dr. Albert Luyken, Geh. Reg.-Rat, auf Landfort, die ersten vorbereitenden Arbeiten für die dritte Tagung der Familie in Angriff. Da auf dem vorausgegangenen Familientag in Wesel (1926) nur ein vorläufiger Entwurf der Satzungen beschlossen war, galt es zunächst mit der Ausarbeitung einer endgültigen Fassung einen besonderen Satzungs-Ausschuß zu betrauen. Zu Mitgliedern dieses Ausschusses wurden in der Vorstandssitzung (Mai 1928) gewählt: Dr. jur. Albert Luyken, Geh. Reg.-Rat [VIII 35, S: 22), Haus Landfort, als Vorsitzender, Dr. jur. Rudolf Luyken [X 86, S: 141] in Duisburg, Walter Luyken, Ob.-Reg.-Rat [X 67, S: 117] zu Düsseldorf, und Dr. Ing. Walter Luyken, Bergassessor [X 25, S: 83] ebenda, außerdem Dr. Karl Luyken, O. R. R., Herausgeber der "Chron.-Bl.", als korrespondierendes Mitglied. Bei der eingehenden Ueberprüfung der bisherigen Satzungen, welche im Wesentlichen nur Bestimmungen über die Organisation und die Befugnisse des Familienrates und des Vorstandes enthielten, stellte sich alsbald die Notwendigkeit einer weitgehenden Neubearbeitung heraus, durch welche alle, die gesamte Familien-Organisation betreffenden Angelegenheiten vom Standpunkte der Rechte und Pflichten sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesamtheit in kurzen Bestimmungen erschöpend erfaßt werden mußten. Diese Arbeiten wurden in mehreren Sitzungen des S.-Ausschusses auch unter Berücksichtigung einer von der Chronikstelle eingereichten Entwurfs-Skizze durchgeführt. (Der Abdruck dieser neuen, im Familienrat 1929 vorgelegten und genehmigten Satzungen wird in einem späteren Heft dieser Zeitschrift erfolgen.)

Zwecks Vorbereitung der bevorstehenden Familien-Tagung fand am 17. Okt. 1928 im Hause von Fabrikbesitzer Heinrich Schmidt und Meta geb. Luyken [X 42, S: 95] in Düsseldorf unter der Leitung des Vorstands-Vorsitzenden die erste einleitende, von zahlreichen, zumeist dort ansässigen Familienmitgliedern besuchte Sitzung statt. Zunächst wurden die Wahlen


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für den Leitenden- und den Arbeits-Auschuß vorgenommen, (deren Ergebnisse schon auf Page 379 dieser "Chron.-Bl." mitgeteilt wurden). Hiernach übernahm Dr. jur. Albert Luyken als Vorstands-Vorsitzender auch den Vorsitz des Leitenden Ausschusses und Meta Schmidt geb. Luyken die Leitung des Arbeitsausschusses. Außerdem wurden in dieser Sitzung auch der Zeitpunkt und die dreitägige Festfolge für die Tagung im wesentlichen festgelegt, (vgl. S: 378*).

Damit war der Auftakt zu den weiteren Sitzungen für die ganzen und Teil-Ausschüsse zu Besprechungen und Verhandlungen, Besorgungs-Gängen und -Fahrten verschiedenster - zumeist aber immer zeitraubender Art für alle und insbesondere diejenigen Ausschußmitglieder gegeben, welche die Verantwortung für die Durchführung bestimmter Programmpunkte bereitwilligst übernommen hatten. Hierzu gehörte auch zunächst die Herausgabe und Absendung der Einladungsbriefe mit ihren praktischen Hinweisen auf empfehlenswerte Wohngelegenheiten im Hotel, Hospiz u. s. w. unter Anfügung eines die Lage dieser Quartiere übersichtlich kennzeichnenden kleinen Stadtplanes. Die wichtigsten Arbeiten - und vor allem den hierdurch bedingten ausgedehnten Schrift-Verkehr mit dem großen Kreis der Familien-Mitglieder - hatten sich Dr. Ing. Walter Luyken [X 25, S: 83] und seine Gattin Gladys geb. Korten in geradezu aufopferungsvoller Weise ebenso angelegen sein lassen wie die Besorgung der bestellten Quartiere unter Berücksichtigung der mannigfachen Einzel-Wünsche, und die Ausgabe des gedruckten Teilnehmer-Verzeichnisses.

Dieses weist 98 Namen auf; leider aber gingen dann noch 5 Absagen ein, so von der Seniorin der gesamten Familie, Hulda Luyken, geb. Hassel in Rüthen [IX 29, S: 34], von Carl Luyken in Velp [VIII 37, S: 23], von Dorothea Luyken in Bonn [X 83, S: 131] und von Oberstleutnant a. D. Ernst Hammacher u. Käthe, geb. Seidler auf Groß-Küssow, Bez. Stettin [X 77, S: 128]; hierzu kamen noch drei Zusagen von Walther Hammacher und Ida geb. Ellenberger [X 76, S: 128] und von Hilde Braasch geb. Buchholtz [XI 57, S: 103]).

Bedauert wurde auch allgemein, daß unsere ältesten - über achtzigjährigen - Familien-Mitglieder an der Teilnahme verhindert waren, so der Senior der gesamten Familie, Georg Luyken in Wesel [IX 7, S: 23], der Senior der "Altenkirchener Linie" Julius Luyken in Altenkirchen, Westerwald [IX 110, S: 60], dann Hugo Luyken in Siegen [IX 67, S: 46], Louise Luyken geb. Hesse in Bonn [IX 31, S: 35] und ihre Schwester Johanne Luyken geb. Hesse in Siegen [IX 33, S: 35].


Aber trotz dieser verschiedenen so bedauerlichen Absagen war die schließlich sich auf 96 belaufende Zahl der Teilnehmer doch eine durchaus stattliche


*) Obwohl diese Beschlüsse und die Wahlen des Leitenden- und des Arbeits-Ausschusses erst - wie wir oben berichteten - im Oktober 1928 erfolgten, wurden sie doch schon im Juni-Heft dess. Jahres veröffentlicht, da ihre Bekanntgabe im zuständigen Dezember-Heft, wegen dessen entsprechend späterer Drucklegung zu spät erfolgt wäre.

Der Herausgeber.





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zu nennen; von denen wohl alle ohne Ausnahme die sorgfältigen und wohlgelungenen Vorbereitungs-Arbeiten des Leitenden- und Arbeits-Ausschusses, die wir im Laufe dieses Berichtes noch eingehender würdigen werden, mit aufrichtigem Dank empfunden haben.


2. Der Begrüßungsabend.

Am Sonnabend, den 27. Juli, zur festgesetzten Zeit um 19 Uhr 30 Min. begann sich die Schar der Gäste ratenweise unter froher Erwartung mannigfacher Wiedersehensfreude im Hause der Gesellschaft "Verein" einzustellen. Jeder erhielt von den freigebigen Kommissiönern die Festdrucksachen ausgehändigt und mit dieser den Erkennungs-Orden in Gestalt einer kreisrunden mit der Listen-Nummer ausgezeichneten Bronze-Medaille am blauweißen Schleifchen, den Farben des alten Familien-Wappens. Dieses Fest-Abzeichen war von unserem verehrten Vorstands-Vorsitzenden, Dr. Albert Luyken, für diese und spätere Tagungen in dankenswerter Weise gestiftet worden, um in allen Zweifels- oder sonstigen Fällen den Wieder-Erkennungs-Dienst zu fördern.

Nachdem man an den verschiedenen Tischen im Eckzimmer sich gruppenweise zusammenkrystallisiert hatte und der Saft der Reben die Gläser füllte, begrüßte Ob.-Reg.-Rat Walter Luyken [X 67, S: 117] als Mitglied des Leitenden Ausschusses und zugleich auch im Namen der Düsseldorfer Familien-Angehörigen die Erschienen und gab der Freude darüber Ausdruck, daß trotz anfänglicher starker Zusagen-Flaute doch noch fast 100 Familienmitglieder zugesagt hätten. Er erinnerte an die letzte Tagung in Wesel vor 3 Jahren mit dem Besuch der Knippenburg, der schönen Feier in der Willibrordikirche und dem denkwürdigen Abend auf Ruhhof. Gegen diese für die Familie so interessanten Erinnerungs-Stätten komme Düsseldorf nicht auf, doch sei es bei der großen Zahl von Familienangehörigen, die seit vielen Jahrzehnten Düsseldorf als Wohnsitz gewählt hätten - gegenwärtig wären hier 36 Familienmitglieder -, nicht unberechtigt gewesen, gerade diese schöne Stadt als Tagungsort zu wählen.

Mit dem Wunsch, daß der Dritte Familientag Luyken dazu beitragen möge, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und neue Beziehungen zu finden, schloß die warmherzige Ansprache. -

Im weiteren Verlauf des Abends dauerte der Zuwachs der Korona noch an, das Eintreffen der Nachzügler rief neue Begrüßungs- und Wiedersehensfreude hervor. Im Neben-Saal begann die Jugend sich im Tanze zu drehen; die Musik hierzu in Gestalt eines großen Schifferklaviers hatte ein findiger Kopf anderswo aus einer benachbarten Kapelle kurzentschlossen entführt. Das gemütliche Beisammensein dauerte so bis zur mitternächtigen Stunde an, manche sollen noch weit länger geblieben sein.


3. Der Familienrat.
Bericht über die Sitzung des Familienrates am 28. Juli 1929 in Düsseldorf
(Gesellschaft "Verein").

Der Vorsitzende des Familien-Vorstandes, Dr. Albert Luyken, Geh. Reg.-Rat, [VIII 35, S: 22] eröffnet die Sitzung um 10½ Uhr


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vorm. Anwesend waren 31 Mitglieder der Familie, darunter 23 als Träger des Namens Luyken (von Geburt oder durch Heirat) mit doppeltem, und 8 Mitglieder mit einfachem Stimmrecht, sodaß im Ganzen 54 Stimmem vertreten waren.

Vor Eintritt in die Tagesordnung wird zunächst Einstimmigkeit darüber festgestellt, daß die Geschäftsordnung für diese Sitzung nach Maßgabe des zur Beratung stehenden, im Umdruck den Teilnehmern vorgelegten neuen Satzungs-Entwurfes gehandhabt werden soll.

Unter Punkt 1 wird das Protokoll des letzten Familienrates vom 24. Mai 1926 in Wesel verlesen, zur Aussprache gestellt und einstimmig genehmigt.

Unter Punkt 2 erstattet der Vorsitzende einen ausführlichen Bericht über die Tätigkeit des Familienvorstandes seit dem letzten Familientag 1926. Am Schluß seiner Ausführungen gedenkt er der in den vergangenen drei Jahren verstorbenen Mitglieder der Familie; die Versammlung erhebt sich zu Ehren der Toten von ihren Plätzen.

Punkt 3 bildet die Wahl von Zeit und Ort für den nächsten Familientag. Nach längerer Aussprache wird beschlossen, daß die nächste Tagung möglichst im September 1932 zu Godesberg stattfinden solle; die Bestimmung des genauen Zeitpunktes wird dem Vorstande überlassen.

Bei Punkt 4, Verwendung eines etwaigen Ueberschusses aus der gegenwärtigen Tagung wird auf Anregung des Vorsitzenden beschlossen, einen Ueberschuß - wie beim letzten Familientag - der Chronikstelle zukommen zu lassen.

Dr. 
Karl Luyken, Ob.-Reg.-Rat, Berlin [X 44, S: 95] spricht hierfür als Herausgeber der "Chronikblätter" seinen Dank aus.*)

Bei Punkt 5, Beratung des vom Satzungs-Ausschuß in Verbindung mit dem Vorstand aufgestellten Satzungs-Entwurfs für die Familie Luyken (Leuken)**) wird von einer allgemeinen Gesamt-Erörterung abgesehen und sogleich in die Einzelberatung eingetreten, welche folgende Beschlüsse ergibt:

§ 1 wird mit folgendem, vom Vorsitzenden beantragten Zusatz am Schluß des zweiten Absatzes genehmigt:

"Schriftlicher Antrag ist nicht nötig, wenn es sich um geldliche Belange der ganzen Familie handelt. Familienangehörige im Sinne der §§ 2, 5 - 7 u. 9 sind die in Abs. 1 u. 2 bezeichneten Mitglieder der engeren und der weiteren Familie Luyken (Leuken)."

§ 2 wird ohne Aussprache genehmigt.

Zu § 3 beantragt Dr. Werner Sardemann [X 141, S: 176], daß auch ein den Namen Luyken (Leuken) nicht tragender Familien-Angehöriger im Vorstand vertreten sein solle. Nach längerer Aussprache wird der Antrag, da für ihn nur 13 Stimmen eintreten, abgelehnt.

§ 4 wird einstimmig genehmigt.


*) Der entstandene Ueberschuß in Höhe von 80,- Mark ist inzwischen bei der Chronikstelle zugegangen.
**) Die hier beschlossenen Satzungen werden in einem der nächsten Hefte abgedruckt werden.

Der Herausgeber.





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Zu § 5 wird zunächst die vom Vorstande beantragte Einschaltung im Anfange des zweiten Absatzes vor: "Familienangehörigen" - wie folgt beschlossen: "in § 1, Abs. 1 bezeichneten und geg. Falls auch den in § 1 Abs. 2 genannten ..... " Zu demselben § 5 beantragt Dr. Werner Sardemann, daß die vom Hilfsausschuß Familienangehörigen zugesprochenen Unterstützungs-Beträge darlehensweise gegeben werden sollen. Auf Anregung von Dr. Karl Luyken, Ob.-Reg.-Rat, Berlin [X 44, S: 95] wird Vertagung dieses Antrags mit der Maßgabe beschlossen, daß die Festsetzung der Richtlinien für die Verteilung von Unterstützungs-Beiträgen den künftigen Ausführungsbestimmungen vorbehalten bleiben soll.

§ 6 wird genehmigt.

Zu § 7 wird auf Anregung von Landgerichtsdirektor Ernst Luyken [X 64, S: 114] und Dr. Ing. Walter Luyken, Bergassessor, [X 25, S: 83] am Schluß des zweiten Absatzes hinter die Worte: "zum Obmann ernennen" - die Einschaltung beschlossen: "die gleichfalls Familienangehörige der Partei sein müssen und ebensowenig wie der Obmann berufliche Anwälte sein dürfen, ... ".

Die übrigen §§ 8, 9 u. 10 werden ohne Aussprache genehmigt. Im Anschluß an § 8 gibt der Vorsitzende die Namen der 7 Mitglieder der "Aeltesten -Gruppe" - wie folgt - bekannt: Georg L. [IX 7, S: 23], Hermann L. [X 68, S: 118], Hugo L. [IX 67, S: 46], Albert L. [VIII 35, S: 22], Julius L. [IX 110, S: 60], Fritz L. [X 188, S: 197], Hans Leuken [X 203, S: 201].

Zu Punkt 6, Neuwahl des Familienvorstandes, gibt der Vorsitzende bekannt, daß Bergassessor Dr. Ing. Walter Luyken auf eine Wiederwahl verzichtet hat, um einer anderen Linie Luyken die Vertretung im Vorstande zu ermöglichen; der Vorsitzende dankt ihm für seine bisherige intensive Mitarbeit im Vorstande. Gemäß einem vorliegenden schriftlichen Wahlvorschlag wurden folgende Mitglieder in den Vorstand gewählt:

1) Dr. Albert Luyken, Geh. Reg.-Rat, [VIII 35, S: 22] auf Landfort als Vorsitzender; 2) Ob.-Reg.-Rat Walter L. [X 67, S: 117] in Düsseldorf; 3) Dr. Richard L. [XI 11, S: 216] in Wesel; Pfarrer Carl L. [X 189, S: 197] in Gummersbach;

als Stellvertreter: zu 1) Carl L. [VIII 37, S: 23] in Velp; zu 2) Dr. Ing. Walter L. [X 25, S: 85], Bergassessor in Düsseldorf; zu 3) Bergassessor Fritz L. [X 130, S: 164], Bergwerksdirektor in Gelsenkirchen; zu 4) Dr. med. Herbert L. [X 190, S: 198], prakt. Arzt in Gummersbach.

Als 7. und letzter Punkt ist ein Antrag von Dr. Werner Sardemann, Koeln, zu behandeln. Er betrifft den allen Mitgliedern im Umdruck vorgelegten Plan zum Abschluß eines Empfehlungsvertrages mit der Lebens-Versicherung-A.-G. "Concordia" in Koeln.

Am Schluß einer längeren Aussprache schlägt Dr. Karl Luyken, O.-R.-R., vor, dem Antrag grundsätzlich zuzustimmen, die Ausführung aber dem Vorstande in der Weise zu überlassen, daß dieser erst von anderen Versicherungs-Gesellschaften gleichartige Offerten einholt, und dann auf das günstigste Angebot eingeht. Bei gleich günstigen Angeboten sei naturgemäß der vom Antragsteller vertretenen Versicherungs-A.-G. "Concordia" in Koeln der Zuschlag zu erteilen. Gegen diesen Vorschlag wird Widerspruch


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nicht erhoben. Nach Erschöpfung der Tagesordnung berichtet Dr. Ing. Walter Luyken, Bergassessor, daß für die Unterstützungskasse bereits 650,- M gezeichnet worden seien. Da die Zeichnung aber unter anderen Voraussetzungen als gemäß den nunmehr beschlossenen Satzungen erfolgt sei, ergeht an die Stifter die Anfrage, ob sie ihre Zeichnungen aufrecht erhalten wollen; die anwesenden Spender stimmen zu.

Mit einem Dank an die Versammlung schließt der Vorsitzende den Familienrat.

gez. Dr. Albert Luyken
Geh. Reg.-Rat
[VIII 35, S: 22]
Vosrsitzender
Dr. Richard Luyken
[XI 11, S: 216]
Schriftführer

Verzeichnis der Teilnehmer am 3. Familientag 1929 in Düsseldorf
aufgestellt in der Reihenfolge der Tafelordnung
beim Festessen am Sonntag, den 28. Juli

A. an der Quertafel, beginnend mit dem Vorsitzenden und von diesem aus nach rechts sich fortsetzend:

  1) Dr. Albert Luyken [VIII 35, S: 22];
  2) Exc. Lina Kämper geb. L. [IX 13, S: 24];
  3) Alexander Scharpenack [X 191, S: 199];
  4) Meta Schmidt geb. L. [X 42, S:  95];
  5)
Wilhelmine Thilo geb. L. [X 84, S: 131];
  6) Hermann L. [X 68, S: 118];
  7) Helene van Woelderen geb. L. [VIII 34, S: 22];
  8) Otto Wittig [X 40, S: 94];
  9) Gerta Schaeffer geb. L. [X 61, S: 114];
10) Dr. Herbert L. [X 190, S: 198],
11) Marie Wittig geb. L. [X 40, S: 94];
12) Wilhelm Braumüller [XI 60, S: 314];
13) Mathilde Hühn geb. L. [X 48, S: 103];
14) Olga Scharpenack geb. Hammacher [X 191, S: 199];
15) Ernst L. [X 64, S: 114];
16) Helene Breithaupt geb. van Woelderen [IX 84, S: 57];
17) Karla Schmale geb. Kerlen [X 147, S: 178];
18) Dr. Karl L. [X 44, S: 95];
19) Emma von Habermaas geb. L. [VIII 36, S: 22];
20) Walther Hammacher [X 76, S: 128];
21) Bertha L. geb. Schlimmer [VIII 35, S: 22];
22) Heinrich Schmidt [X 42, S: 95];
23) Elisabeth Holle geb. Röder [X 45, S: 102];
24) Anna L. geb. Wever [IX 12, S: 24];


B. am rechten Hufeisen-Flügel, außen beginnend:

25) Helene Buchholtz geb. Röder [X 46, S: 103];
26) Hedwig L. [X 87, S: 142];
27) Dr. Ewald L. [X 69, S: 119];
28) Else L. geb. Ellerbroek [X 58, S: 107];
29) Emmy L. geb. Müller [X 64, S: 114];
30) Adolf L. [X 60, S: 113];
31) Emmi Hilger geb. L. [IX 89, S: 59];
32) Dr. Walter L. [X 25, S: 83];
33) Elsbeth Kämper geb. Patschkowski [X 29, S: 92];
34) Dr. Wilhelm Eggert [XI 69, S: 323];
35) Ilse Scharpenack geb. Kleutgen [XI 244, S: 381];
36) Dr. Hans Heine [XI 60a, S: 404];
37) Annelise Schmidt geb. Overbeck [XI 42, S: 221];
38) Alfred L. [XI 14, S: 217];
39) Trude L. [XI 114, S: 345];
40) Fritz von Habermaas [IX 87, S: 58];
41) Elisabeth Claaßen [XI 102, S: 344];
42) Karl-Heinz L. [XI 48, S: 267] am Tafel-Ende;
43) Charlotte Braumüller [XI 60c, S: 314];
44) Ilse Kämper [XI 39; S: 219];
45) Philipp L. jun. [XI 93, S: 338];
46) Liselotte L. [XI 116, S: 345];





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47) Elsbeth L. [XI 238, S: 374];
48) Kurt L. [XI 217, S: 369];
49) Marianne Thilo geb. Wittmann [XI 130, S: 347];
50) Alex-Robert Scharpenack [XI 244, S: 381];
51) Else L. geb. Otschipka [X 130, S: 171];
52) Herbert Leuken [X 208, S: 203];
53) Elsa Eggert geb. Hühn [XI 69, S: 323];
54) Frieda L. geb. Schmidt [X 67, S: 117];
55) Dr. Rudolf L. [X 86, S: 141];
56) Inge L. geb. Willms [XI 11, S: 216];
57) Meta Braumüller geb. Buchholtz [XI 60, S: 314];
58) Wilhelm Breithaupt [IX 84, S: 57];
59) Elisabeth Kämper [X 27, S: 84];


C. am linken Hufeisen-Flügel, von außen beginnend:

60) Philipp L. [X 58, S: 107];
61) Ida Hammacher geb. Ellenberger [X 76, S: 128];
62) Hedwig Meyer geb. L. [X 52, S: 104];
63) Arnold Hilger [IX 89, S: 59];
64) Lisi Lustig geb. Holle [XI 52, S: 268];
65) Ilse Overbeck geb. Schmidt [XI 44, S: 221];
66) Dr. Richard L. [XI 11, S: 216];
67) Hilde L. geb. Müller [X 24, S: 83];
68) Dr. Walther Schmidt [XI 42, S: 221];
69) Erika L. geb. Bieneck [X 190, S: 198];
70) Heinz Overbeck [XI 44, S: 221];
71) Lilly L. [XI 216, S: 369];
72 ) Ernst L. [X 26, S: 083];
73) Grete Thilo [XI 131, S: 348];
74) Hilde L. [XI 117, S: 345];
75) Udo L. [XI 94, S:  338];
76) Elisabeth L. [XI 49, S: 267];
77) Hans L. [XI 115, S: 345] am Tafelende;
78) Ruth Claaßen [XI 104, S: 344];
79) Hans Kämper [XI 38, S: 219];
80) Anna Thilo [XI 144, S: 349];
81) Hans-Gert Schäffer [XI 96, S: 338];
82) Marga L. geb. von Jagemann [XI 317, S: 369];
83) Dr. Paul Thilo [XI 130, S: 347];
84) Hilde Braasch geb. Buchholtz [XI 61, S: 314];
85) Gladys L. geb. Korten [X 25, S: 83];
86) Fritz L. [X 130, S: 171];
87) Elsbeth Buchholtz [XI 62, S: 314];
88) Marga L. geb. Redlich [X 60, S: 113];
89) Erich L. [X 24, S: 83];
90) Else L. geb. Erckenbölling [X 86, S: 141];
91) Elisabeth L. geb. Niemöller [X 69, S: 119];
92) Walter L. [X 67, S: 117];
93) Erna Leuken geb. Kleinholz [X 208, S: 203].


Am Festessen teilzunehmen waren verhindert:

94) Karl Kölker [XI 110, S: 345];
95) Hedwig Kölker geb. L. [XI 110, S: 345];
96) Dr. Werner Sardemann [X 141, S: 176].

(Fortsetzung im nächsten Heft)



Chronik
der Familie Luyken
und Anverwandten.
Generation IV.


(Fortsetzung zu Heft 9, 3, S: 450).

IV 19-20, Nachkommen von

III 12    Isaac Luyken Pfarrer zu Brakel und Dussen, (1626-1679) und Barbara geb. van Zandyk (1632-1714), [vgl. S: 396f].


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IV 19    Johannes Henricus Luyken (Luicken) wurde am 8. Juni 1659 zu Brakel an der Waal, zwischen Bommel und Gorinchen, geboren und am folgenden Sonntag (1. Trin.), den 15. Juni, durch Andrea Snypio, Prediger zu Poedersoyen (?) getauft. Seine Paten waren: sein Großvater mütterlicherseits Johann van Zandyk (gen. Dirksen, vgl. S: 397), seine Großtante Catharina Hermans (oder Hermens) aus Danzig (vermutlich die Schwester von Christina L. geb. Hermens, der Großmutter väterlicherseits des Täuflings, vergl. II, 4, S: 393 ob.) und sein Großonkel Wolter Luyken (Leuken) [II, 2, S: 391] aus Duisburg.

Das Todesdatum von Joh. Henr. Luyken ist nicht bekannt. Wahrscheinlich starb er kinderlos, was sich daraus schließen läßt, daß das Stammbuch (vgl. Heft I, 1 u. 2) seines Vaters Isaac L. [III 12, S: 396] - mit eigenen und Aufzeichnungen von dessen Vater Heinrich L. [II, 4, S: 393], - das von Joh. Heinr. L. eigenhändig beschlossen wurde, zunächst in den Besitz der Familie Gerhard van Eyll gelangte. Dieser war mit Aletta van Zandyk, der Schwägerin von Jsaac L. [III, 12, Schwester von dessen Frau Barbara] verheiratet. Da die Tochter aus dieser Ehe, Agnete van Eyll, sich mit Math. Adam Merrem vermählte, kam das Stammbuch in die Familie Merrem, in deren Archiv es noch heute aufbewahrt wird.


IV 20    Isaac Luyken (Luicken, Luicke) wurde am 22. März 1664 zwischen 1 und 2 Uhr zu Brakel in Holland geboren und von seinem Vater in der Kirche zu Brakel am Sonntag, den 30. März, getauft. Seine Paten waren seine Großmutter mütterlicherseits Sara van Zandyk geb. Fransen (vgl. S: 397), seine Großtante Barbara Luyken [II, 3, S: 392], sein Onkel Johann Luyken [III,3, S: 394] aus Wesel und Gerhard van Eyll, der Schwager seiner Mutter (vgl. oben unter IV 19).

Isaac Luyken erlitt den Heldentod in der Schlacht bei Malplaquet am 11.Sept.1709, die er im Regiment Walen unter dem Oberst Fournier mitmachte; (vgl. hierzu das Stammbuch von Jsaac L.; S: 18 dieser "Chron.-Bl.").


Literarisches aus dem Weltkriege.

Im vergangenen Sommer erschien das Buch

"Das 2. Garde-Feldartillerie-Regiment im Weltkriege"
(Verlag Tradition, Wilhelm Kolk 1929, Berlin S. W. 48).

Bekanntlich haben während des großen Krieges bei diesem Regiment gestanden: als Offiziere d. Res.: Ernst Luyken, Landgerichtsdirektor in





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Saarbrücken [X 64, S: 114], dessen Bruder Walter L., jetzt Oberregierungsrat in Düsseldorf [X 67, S: 117] und als Stabsarzt d. R. Dr. med. Ewald Luyken, prakt. Arzt in Stolberg i. Harz [X 69, S: 119], ferner als Fahnenjunker und später Offizier Hans Wittig, Oberleutnant a. D., jetzt jurist. Mitarbeiter bei Siemens A. G., Berlin-Siemensstadt [XI 41, S: 219].

Aus dem vom letzten Feldzugskommandeur, Oberstleutnant von Bauer vorausgeschickten Geleit-Wort des hochinteressanten Buches entnehmen wir folgenden Auszug:

"Der Verfasser, Oberleutnant d. R. Walter Luyken, ist allen Angehörigen des Regiments eine wohlbekannte und allseitig geschätzte Persönlichkeit. Ist er doch der einzige Offizier, der dem mobilen Regiment von jenen denkwürdigen Augusttagen 1914 bis zur Rückkehr in die Heimat 1918 ohne Unterbrechung angehört und sich über zwei Jahre in der verantwortungsvollen Stellung des Regimentsadjutanten befunden hat. Er wie kein anderer war dazu berufen, die Regimentsgeschichte des Krieges zu schreiben..." Das die mannigfachen Kriegs-Erlebnisse des Regiments in schlichter wirklichkeitsgetreuer Schilderung wiedergegebene Buch mit seinen zahlreichen anschaulichen Bildern vom Kriegsschauplatz wird gewiß manchem Angehörigen unserer Familie als geschichtsechter Lesestoff sehr willkommen sein.

Der Verlag hat sich erboten, bei Bestellung von mindestens 10 Exemplaren durch die Chronikstelle den Preis des Buches (in schönem Leinen-Einband) von 10,- auf 8,- Mark herabzusetzen.


Bitte zu beachten:

Mitteilungen für das nächste Heft werden baldmöglichst erbeten an den Herausgeber: Dr. Karl Luyken, Berlin W. 50, Regensburgerstr. 14. Zu Geldüberweisungen (Jahresbeitrag = 4,- RM. - für Familien-Angehörige nach Selbsteinschätzung) dient unter gleicher Anschrift das Postscheckkonto: Berlin 13 909.

Original-Einband-Decken für die ersten 10 Jahrgänge gelangen am Schluß des nächsten Jahrganges zur Ausgabe.

Zahlkarten für den Jahrgang 1930 sind diesem Hefte beigefügt.








Druck von Hermann Zeidler, Zerbst (Anhalt)


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Page 463 siehe Family bulletin 1930