Familienverband Luyken



Hulda Hassel (1845-1933)
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Ludwigshafen, 1.1.2009


Rüthen, den 8. März 1913

Lieber Ewald!

Dein lieber Brief, welcher uns große Freude bereitete, erreichte uns vor einigen Tagen und mit herzlichem Danke will ich mein Schreiben beginnen. Du hast wieder viele und große Ehren genossen und der liebe Gott bevorzugt Dich sehr, für viele Seiner Kinder; gut, daß Du einen demütigen Sinn hast, nicht zum Überheben geneigt, das mag Er nicht leiden und so dürfen wir das Danken nicht vergessen.

Eben kommt die Einladung zum Familientag, die auch Ihr wohl gleichzeitig erhalten haben werdet. So Gott will denken wir hinzukommen und da es 3 Tage umfaßt, müssen wir uns mit Euch verständigen, damit wir uns sicher zusammentreffen. Es mag doch für den Alten zuviel werden, alle 3 Tage zu feiern. Elisabeth wird doch sicher auch erscheinen, ob auch Hedwig? Die dann schon unter Eurem Schutze weilt und Ihr also den Urlaub erteilen müßt, aber ich weiß auch nicht, wie die Eltern darüber denken. Man muß sich also bei Tante Luise melden, welche es in die Hand genommen; ihr Brief ist noch in Deinen Händen, welcher noch nicht beantwortet wurde, da möchte ich Dich freundlich bitten, ihn eben gelegentlich in einen Kuvert zu stecken, man bezieht sich doch gern darauf. Der Alte hat augenblicklich eine sparsame Ader und berechnet schon die Kosten. Es mögen ihm, was drum und dranhängt, auch 100 M. dazu gehen. Tante Martha sandte uns heute lieben Brief; sie rechnet mit vollständiger Blindheit, die Arme! Adolph Hammacher hat sich verlobt mit einem Frl. Teschemacher Wiesbaden. Der Mume scheint ein Elberfelder zu sein, welchen ich früher oft nennen hörte. Er ist Regierungsassessor und hat sich ein Jahr Urlaub genommen, um eine Reise um die Welt zu machen. Die Klusenschen? Familie, auch das Kindchen, denkt Dorothea zurück zu begleiten und nach ? zu kommen, da kann man das ?Reisen ? lernen.

? Alfred Luyken ist kürzlich 2 ½Stunden unter dem Messer gewesen, ohne Narkose, und hat sich einen Kropf fortnehmen lassen, das muß doch schrecklich gewesen sein. Dein Herr Kollege Stumpf hat Euch doch sehr ins Herz geschlossen; er wird mal ein guter Ehemann werden und kann ein Mädchen glücklich machen. Ich bin neugierig, wie Euer Prozeß ausgefallen sein wird. Die Hoffnung ist wohl gering für Stolb, und die Gelder sind schon bereit. Es ist haarsträubend, doch genug für heute. Es ist Sonnabend und ich habe noch viel vor.

Viele, viele Grüße an Alle

In treuer Liebe

Deine Dichliebende Mutter



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