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Biographie Irene Haensel 
Am 18. September 1938 wurde ich in Hamburg geboren als 'kleine' Schwester von Helga und Helmut. Ich besuchte die 
Volksschule mit einigen Unterbrechungen - bedingt durch die Kriegswirrnisse. Rückblickend entsinne ich jedoch 
eine schöne Kindheit, auch wenn mir zeitweilig die Schuhe fehlten, um draußen zu spielen. Wir hatten viel 
Freiheit, das nahe Moor am Ende der Straße zu erkunden. Auch fand sich immer Kindergesellschaft zum Spielen. 
Die Woltersstraße,  kopfsteingepflastert, war ein Spielparadies, wer hatte schon ein Auto.  Schutzmann 
'Bratkartoffel' kannte uns alle und wenn der Ruf des Gongs erschallte,  wußten wir Haensels, die Mutter ruft.
 
 Per Straßenbahn, Linie 14 im Winter, und per Fahrrad im Sommer besuchte ich die Mittel- und Oberschule, die ich 1955 
mit der Mittleren Reife verließ. Es folgte ein Jahr im Töchterheim, in Rottach Egern am Tegernsee. Dort lernte 
ich vieles von dem, was ich im Leben am meisten brauchen würde - Putzen, Kochen,  Kinderpflege und einiges mehr.
 
 Nach Rottach folgten längere Aufenthalte ich England und Frankreich, um Sprache und Kultur kennen zu lernen. In 
England begann ich die Ausbildung zur Krankenschwester und beendete diese Richtung mit dem Abschluß zur 
Arzthelferin in Hamburg. Ich liebte diesen Beruf und gab ihn erst auf als ich meinen Mann, Richard Millard, 
am 23. Februar 1968 heiratete.
 
 Richard arbeitete für die British Bank of the Middle East als Bank Manager. Da mir Auslandsaufenthalte im 
Nahen Osten bevorstanden, entschloß ich mich, die Britische Staatsangehörigkeit zu erwerben. Es folgten 
Versetzungen nach Tripolis (1968) und Benghazi zur Zeit des König Idris. Wir waren in Benghazi (1969) als 
Qaddafi und seine Leute einen Coup d'Etat inszenierten und wohnten auf der Hauptstraße, wo sich vor unseren 
Augen der Trubel abspielte. Neun Monate später konnten wir dem Land den Rücken kehren, von der politischen 
Entwicklung hielten wir nicht viel.
 
 Nach Libyen kamen wir nach Alkhobar (1971), Saudi Arabien, für zwei Jahre. Es fehlte uns an nichts. Man hatte 
seinen Houseboy, Chauffeur und Gärtner. Als Frau durfte ich weder Auto fahren noch arbeiten. Unsere Tochter 
Sonya (geb. 1969) wurde zum Kindergarten gefahren und ich zum Einkaufen (so bequem!). Richards Arbeitszeit 
war von 7:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Es blieb uns viel Zeit fürs Familienleben.
 
 Weitere Stationen waren Dubai (1972) mit Villa am Strand, ideal für die Kinder (Fiona geb. 1973) und 
Tangier/Morokko (1974). Sonya besuchte eine französische Schule und überwand sehr schnell Sprachschwierigkeiten.
 
 Richard wechselte von der British Bank of the Middle East zur Bank of Nova Scotia und öffnete zunächst eine 
Filiale in Bahrain (1976). Es folgten Aufenthalte in Frankfurt (1979), Dublin (1983) und die letzten Jahre 
in der City of London, wo er im April 2003 seine Laufbahn beendete.
 
 Unsere Töchter waren ab dem 9. Lebensjahr im Internat, unweit ihrer Großeltern auf der Isle of Wright. Sie fanden 
es großartig, in den Sommerferien, Weihnachten und zu Ostern uns im Ausland besuchen zu kommen und an 
vielen Wochenenden bei den Großeltern sein zu können.
 
 Derweil Richard Karriere machte, fand ich meist Arbeit als Sekretärin. Meine Sprachkenntnisse haben mir am 
besten geholfen und so bin ich heute (2007) noch immer tätig. Vom Beruf der Arzthelferin habe ich in 
Irland zur Masseurin gewechselt, eine Tätigkeit die ich noch immer ausübe und nicht missen möchte, sie 
hat mich viel gelehrt über das Verständnis des Körpers.
 
 Seit fast 20 Jahren wohnen wir in East Molesey, Molember Road, zwischen der Mole und Ember, die 200 m 
flußabwärts beim Hampton Court Palast in die Themse münden. Der Uferweg entlang der Themse nach Kingston 
upon Thames (zum Einkaufen) oder aber der Park von Hampton Court und Bushy Park (gegenüber) sind unsere 
Nahziele für Spaziergänge und Fahrradtouren. Was mir an Zeit bleibt verbringe ich gerne mit Gartenarbeit, 
Besuchen von Museen & Kunstausstellungen, Theater & Konzerten. Die Nähe Londons bietet viele kulturelle 
Möglichkeiten und Anregungen hierzu.
 
 Besuche bei Freunden & Familie, nah und fern, sind meist unsere Reiseziele. Andere schöne Ziele waren Hong Kong, 
Bali, Thailand, Mauritius, die Seychellen und nicht zu vergessen die Radtour von Passau nach Wien mit Richard 
in 2006.
 
 Die Wanderstiefel sind noch nicht eingemottet. Es gibt so viele schöne Orte die wir noch besuchen möchten. 
Mal sehen, was die Zukunft bringt...
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